DEG vor Derby gegen Köln wie im Rausch
Düsseldorf (dpa) - Von null auf hundert in zehn Wochen - vor dem 189. rheinischen Derby wächst beim derzeit erfolgreichsten DEL-Team DEG Metro Stars der Glaube an den neunten Meistertitel.
Mit einem Sieg bei den Kölner Haien (20.20 Uhr/Sky) würde die Truppe, die noch Anfang Oktober gemeinsam mit dem Erzfeind am Tabellenende der Deutschen Eishockey-Liga stand, zum ersten Mal in dieser Saison die Spitze übernehmen. „Wenn wir einen Lauf haben, müssen wir das nutzen“, fordert DEG-Geschäftsführer Lance Nethery.
12 Siege aus den vergangenen 14 Spielen ließen das Team von Neu-Coach Jeff Tomlinson durchstarten. Die DEG befindet sich zur Zeit wie im Rausch und hat zudem mit den Haien noch eine Rechnung offen: Beim ersten Duell in Düsseldorf Ende Oktober wurde die damals nach fünf Siegen in Folge übereifrige DEG mit 3:7 gedemütigt. „Das wird uns jetzt nicht mehr passieren“, verspricht Nethery.
„Wir sind noch deutlich stärker als am 30. Oktober“, meint DEG-Kapitän Daniel Kreutzer angesichts der Siegesserie nach der Derby- Niederlage. Star-Keeper Jean-Sebastian Aubin hat sich nach anfänglichen Problemen stabilisiert, die unterschiedlichen Reihen wirken inzwischen homogener und das Team kommt mit Tomlinsons neuem System besser zurecht. „Wir haben begriffen, offensiv zu spielen und defensiv zu denken“, sagt Nationalstürmer Patrick Reimer.
Nach dem 4:1 gegen Vizemeister Augsburg am 5. Dezember wurde Tomlinson gar bei einer Ehrenrunde auf der Eismaschine frenetisch von den Fans gefeiert. So etwas hatte es in Düsseldorf seit dem Umzug von der legendären Brehmstraße 2006 in den ISS Dome noch nie gegeben. Für Nethery, der zu Beginn der Saison an Tomlinson festhielt, obwohl die Ergebnisse ausblieben, ist der Prozess normal: „Manchmal dauert es, bis die Spieler ein neues System kapiert haben. Jetzt haben sie es begriffen und wir ernten die Früchte.“
Die Tabellenführung soll nur eine Zwischenstation sein auf dem Weg zum ersten Titel seit 1996. „Dass wir in Köln die Tabellenführung übernehmen können, ist nicht so wichtig. Egal, wo es passiert, ist es schön. Aber erst am Ende der Saison kommt es darauf an, wo wir stehen“, sagt Kreutzer.
Während die DEG nach dem mauen Saisonstart zur Siegesserie ansetzte, kommen die Kölner immer noch nicht in die Gänge. Trotz zuletzt drei Erfolgen in Serie sind die Haie immer noch Drittletzter. Die Situation ist auch im zweiten Krisenjahr nacheinander brenzlig. Das Ziel bleibt die Qualifikationsrunde für die Playoffs - also mindestens Platz zehn nach der Vorrunde. „Dafür brauchen wir jeden Punkt“, sagt KEC-Trainer und Ex-DEG-Spieler Niklas Sundblad. Der Schwede tut sich schwer damit, den von Vorgänger Bill Stewart zusammengestellten Kader auf Touren zu bringen. Dennoch verspricht Sundblad auch von seinem Team „ein Klassederby“.