Düsseldorfer EG DEG wird für großen Kampfgeist belohnt

Daniel Kreutzer erlöst mit dem 2:0 sein Team nach einem sehr spannenden Spiel.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Als DEG-Pressesprecher Thomas Meinders nach dem Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg in der Mixed Zone sein Smartphone aus der Hand rutschte, stand Mathias Niederberger gerade vor den Mikrofonen Rede und Antwort. Der Torhüter der Düsseldorfer EG reagierte blitzschnell und fing das Gerät auf. Genau so war der 24-Jährige auch in den 60 Spielminuten zuvor aufgetreten, in dem er mit 33 gehaltenen Schüssen maßgeblichen Anteil am 2:0 (0:0/1:0/1:0)-Sieg seines Teams über die Niedersachsen hatte.

„Wenn ein Torwart ohne Gegentor bleibt, ist er immer froh. Aber wir haben alle gesehen, wie viel Arbeit auf dem Eis von allen nötig ist, damit das gelingt“, sagte Niederberger. Für die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer war es das erste Sechs-Punkte-Wochenende in der Saison — vielleicht zu spät, um doch noch ernsthaft ins Rennen um die Pre-Play-off-Plätze in der Deutschen Eishockey Liga eingreifen zu können.

Aber die DEG stellte gegen die überlegenen Wolfsburger unter Beweis, dass sie sich definitiv noch nicht aufgegeben hat. Die beiden Heimsiege über Iserlohn (5:4) und die Grizzlys spülten die Rot-Gelben wieder auf den elften Tabellenplatz vor. Bis zum anvisierten Ziel, Rang zehn, sind es aber immer noch neun Zähler.

„Wir haben gut gekämpft, hatten einen guten Torhüter und eine geschlossene Mannschaftsleistung“, fasste Trainer Kreutzer das Geschehen zusammen und bemühte beinahe folgerichtig eine altbekannte Sport-Floskel: „Wir schauen von Spiel zu Spiel und dann, was am Ende dabei herauskommt.“

7134 Zuschauer, davon rund 600 mit einem Sonderzug angereiste Gästefans, sahen einen wahren Abnutzungskampf, in dem die DEG gerade einmal 13 Schüsse auf das Tor von Grizzlys-Schlussmann Felix Brückmann zustande brachte. Einer davon bedeutete nach 23 Minuten die Führung, als Drayson Bowman bei vier gegen vier traf. Bis drei Sekunden vor der Schlusssirene blieb dies der einzige Treffer der Begegnung. Dann setzte Daniel Kreutzer in seinem zweiten Spiel nach schwerer Schulterverletzung mit dem 2:0 den Schlusspunkt.

„Besonders in Unterzahl waren wir unglaublich gut heute“, sagte der Kapitän. „Oft hatten wir in dieser Saison viel Pech, heute hatten wir auch Glück und wollen das kleine Wunder unbedingt noch vollbringen und Platz zehn erreichen.“ Dass die DEG ihre Unterzahlquote verbessern konnte, lag anders als in vielen Spielen der vergangenen Monate, aber nicht allein an Undiszipliniertheiten. Den beiden Hauptschiedsrichtern Roland Aumüller und Gordon Schukies fehlte jedwede Linie. Am Ende zählten die Statistiker auf Seiten der Gastgeber acht kleine Strafen, eine Spieldauerstrafe gegen Tim Conboy sowie eine zehnminütige Disziplinarstrafe gegen Marco Nowak. Viele dieser Entscheidungen waren noch nicht einmal fragwürdig sondern schlichtweg falsch.

Die DEG aber überstand im Schlussdrittel sogar eine zweiminütige Phase, in denen die Gäste mit zwei Spielern mehr auf dem Eis standen. Der aufopferungsvolle Einsatz in dieser Sequenz war sinnbildlich für den Kampfgeist, den Kreutzers Team an den Tag legte. Und wenn es doch richtig gefährlich wurde, war da ja immer noch Mathias Niederberger, der alle Pucks an diesem Nachmittag fing — und alle Smartphones.