DEG-Spieler in der AHL „Anschluss zu finden, war nicht schwer“

Düsseldorf · Maximilian Kammerer wird im Farmteam der Washington Capitals ausgebildet.

Maximilian Kammerer im Einsatz für die DEG

Foto: Häfner (BH)

Maximilian Kammerer (22) erlebt sein erstes Profijahr in Nordamerika. Bei den Hershey Bears, dem AHL-Team des Stanley-Cup-Champions Washington Capitals, hat sich der ehemalige Stürmer der Düsseldorfer EG, schnell akklimatisiert. Sportlich und abseits des Eises, wie er im Interview verrät.

Herr Kammerer, wie haben Sie den Saisonstart in Ihrem ersten AHL-Jahr erlebt?

Maxi Kammerer: Mit fünf Niederlagen in Folge hatten wir einen schwierigen Start. Aber wir finden so langsam in die Spur. Der Sieg über die Charlotte Checkers, das bisher punktbeste Team unserer Division, war ein Befreiungsschlag. Für mich persönlich passte der Start auch soweit. Ein paar Scorerpunkte habe ich ja schon gesammelt.

Sie waren noch lange bei den Washington Capitals dabei, sind erst spät zu den Hershey Bears in die AHL geschickt worden.

Kammerer: Genau, eine Woche vor dem Saisonstart. Das war auch mein Ziel, möglichst lange oben zu bleiben. Und es ist mir gelungen.

Welche Eindrücke haben sie von der American Hockey League bisher gewonnen?

Kammerer: Du hast viel mehr Spiele, das ist der größte Unterschied zur DEL. Es kommt vor, dass wir drei Tage hintereinander ran müssen. Damit komme ich aber gut zurecht. Das in Düsseldorf absolvierte Sommertraining macht sich für mich bezahlt. Insgesamt ist das Tempo natürlich höher und die Liga ist körperbetonter. Und hier sind viel mehr junge Spieler in den Mannschaften. Jeder hat dasselbe Ziel: Nach oben in die NHL kommen. Deswegen gibt jeder in jedem Training richtig Gas. Die Einheiten bewegen sich auf sehr hohem Niveau.

Fühlen Sie sich denn in Hershey wohl?

Kammerer: Sehr sogar. Wir haben eine junge Mannschaft und eine sehr schöne Halle mit einem Fassungsvermögen von mehr als 10 000 Zuschauern. Die Stadt an sich ist ziemlich klein und ruhig.

Über die AHL wird erzählt, dass man sehr viel Zeit im Bus verbringt, um zum nächsten Spielort zu gelangen. . .

Kammerer: Wir sind bisher fast alles geflogen, haben nur selten im Bus gesessen. Ja, das wurde mir auch anders erzählt. Am vergangenen Wochenende mussten wir nur eine Stunde fahren. Da haben wir dann den Bus genommen, um in Wilkes-Barre zu spielen.

Wie ist der Kontakt zu den Teamkollegen?

Kammerer: In der Wohnsiedlung, in der ich untergebracht bin, wohnen im Umkreis von 50 Metern zehn Spieler unseres Teams. Wir machen viel gemeinsam in der freien Zeit. Vor allem mit den beiden Schweizern Jonas Siegenthaler und Tobias Geisser verstehe ich mich gut. Gleiches gilt für unseren Finnen Juuso Ikonen. Zu Colby Williams habe ich bereits seit unserer Zeit in der WHL ein gutes Verhältnis. Den Anschluss zu finden, war für mich hier nicht schwer.

Wie schätzen Sie denn Ihre Chancen ein, um bald eine Bewährungsprobe bei den Washington Capitals zu bekommen?

Kammerer: Aktuell ist es schwer. Die Capitals haben als Champion nicht viel verändert in ihrem Roster, haben eine eingespielte Mannschaft. Ich werde mein Bestes geben und mir die drei Jahre Zeit geben.

Findet denn ein regelmäßiger Austausch zwischen Ihnen und den Capitals statt?

Kammerer: Ja, es ist bei jedem Spiel einer von ihnen da. Auch bei Auswärtsspielen. Mit Olaf Kölzig habe ich permanenten Kontakt. Wir sprechen viel miteinander.