Düsseldorfer EG Der Offensivmotor der DEG stottert
Erneut lassen Düsseldorfs Eishockey-Spieler vor allem in Überzahl zu viel liegen und verlieren gegen den EHC München verdient mit 0:3.
Düsseldorf. Ein Spiel mit Seltenheitswert bot sich den 6310 Zuschauern am Sonntag im Rather Dome. Erst zum zweiten Mal in der Amtszeit von Trainer Christof Kreutzer blieb die DEG in einem Heimspiel der Haupt- oder Play-off-Runde ohne Tor. Am 23. November 2014 hieß es gegen die Krefeld Pinguine 0:1. Am Sonntag stand am Ende ein 0:3 (0:0/0:2/0:1) auf der Anzeigetafel. Und auch vom Spielverlauf her erinnerte das Duell mit dem EHC München, den die Rot-Gelben am Freitag in eigener Halle noch mit 4:3 nach Penaltyschießen bezwungen hatte, erinnerte phasenweise stark an diese Begegnung vor rund elf Monaten: viele Chancen, kein Tor.
So bleibt die Offensive das Sorgenkind für Kreutzer und seinen Co-Trainer Tobias Abstreiter. 32 Tore in 14 Spielen sind eine schwache Bilanz. Als Gegenargument darf dabei nicht gelten, dass das Trainerduo prinzipiell aus einer defensiven Grundordnung agieren lässt. 2,29 Tore pro Spiel werden auf die Dauer einer Saison gesehen nicht reichen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Egal, ob es darum geht, sich direkt für das Viertelfinale oder für die Pre-Play-offs zu qualifizieren. „Natürlich ist das für die Jungs auch frustrierend, wenn du alles versuchst, aber dann kein Tor machst“, sagte Kreutzer anschließend. Bestes Beispiel war Chris Minard, der zweimal frei auf EHC-Torhüter David Leggio zulief.
Im ersten Drittel war die DEG die aktivere Mannschaft. Die ersatzgeschwächten Münchner traten abwartend auf und wurden erst nach rund einer Viertelstunde mutiger. Beste Spieler auf dem Eis waren, nicht nur aufgrund des 0:0 nach 20 Minuten, die Torhüter. Aufseiten der Düsseldorfer hatte Bobby Goepfert nach fünf Spielen mal wieder einen Einsatz bekommen. Der US-Amerikaner agierte überwiegend sicher und entschärfte ebenso wie sein Gegenüber Leggio, der sein erstes DEL-Spiel absolvierte, jeden Schuss, der auf sein Gehäuse kam. Leggio sollte sich am Ende des Abends gar über einen Shot-out im Debüt freuen dürfen.
„Wir hatten im ersten Drittel viele Möglichkeiten und dann geht München mit einem Sonntagsschuss in Führung“, sagte Kreutzer. Beim 0:1 durch Daniel Sparre in der 26. Minute flog der Puck dem bis dahin souveränen Goepfert im kurzen Eck über die Schulter. „Danach war München besser im Spiel“, analysierte Kreutzer. Zu allem Überfluss musste während des Mittelabschnitts Tim Conboy verletzungsbedingt vom Eis, nachdem er einen Schuss auf den rechten Fuß bekommen hatte. Als der Verteidiger nach dem Spiel aus der Kabine humpelte, war der Fuß so dick, dass er nicht in den Schuh passte. Kurz vor der zweiten Drittelpause kassierte die DEG das vorentscheidende 0:2. Nach einem Puckverlust im gegnerischen Angriffsdrittel schloss Michael Wolf einen Konter des EHC eiskalt ab. Das 0:3 zu Beginn des letzten Drittels beseitigte die letzten Zweifel am Erfolg der Bayern.
„Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen“, sagte EHC-Trainer Don Jackson artig. Christof Kreutzer dürfte dieses Lob herzlich egal gewesen sein. Bei allem Augenmerk auf die Defensive muss schnell ein Rezept gegen die schwächelnde Offensive gefunden werden.