Der Play-off Endspurt legt die Nerven blank

Patrick Reimer muss nach der Entgleisung im Augsburg-Spiel mit harter Strafe rechnen.

Düsseldorf. Wenn es ganz schlecht läuft, dann hat Patrick Reimer am vergangenen Sonntag vielleicht schon sein vorerst letztes Spiel für die DEG bestritten. Kurz nach seinem Tor zum 2:3 gegen Augsburg fuhr der 29-Jährige in der 53. Spielminute an der Bank der Gäste entlang und machte eine obszöne Handbewegung in Richtung von Panther-Stürmer Cam Paddock. „Irgendjemand hat das dem Schiedsrichter gepetzt“, sagte Reimer, der daraufhin mit einer Matchstrafe belegt wurde.

Nun wird es zu einer Verhandlung kommen, bei der das Strafmaß völlig offen ist, da für eine solche Unsportlichkeit kaum ein ähnlich gelagerter Fall herangezogen werden kann. Von zwei bis acht Spielen Sperre ist alles möglich. In der Vorrunde gibt es für die DEG aber nur noch sechs und durch Reimers Ausfall droht das Erreichen der Play-offs in ernste Gefahr zu geraten.

„Gegen Ingolstadt und in Hannover wird uns Patrick definitiv fehlen. Da bei seiner Aktion aber niemand verletzt worden ist, sollte es auch bei diesen zwei Spielen bleiben“, sagte Manager Walter Köberle.

Reimer selbst bedauerte seinen Aussetzer schon unmittelbar nach dem Spiel. „Es tut mir leid. Ich bin permanent provoziert worden, aber trotzdem darf mir so etwas natürlich nicht passieren“, sagte der Allgäuer und Köberle ergänzte: „Er hat sich hinreißen lassen, aber ich kann das sicher nicht gutheißen.“

Doch der Frust war offenbar zu groß. Das Spiel lief schlecht. Dazu gab es immer wieder verbale Attacken der Augsburger Paddock und O‘Connor und eine Szene, die auch Walter Köberle auf die Palme brachte. „Über den verdienten Sieg der Augsburger gibt es keinerlei Diskussionen, aber das Foul von Boyle ging gar nicht.“

Der Augsburger hatte Evan Kaufmann von hinten derart hart mit dem Schläger gecheckt, dass dieser in gefährlicher Nähe des Gesichtes aufs Tor prallte. „Boyle nimmt eine Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf“, sagte Köberle und sogar Augsburgs Trainer Larry Mitchell meinte: „Das war überflüssig.“

So überflüssig wie Reimers Geste, die selbst Fortunas „Enfant terrible“ Sascha Rösler zum Waisenknaben degradiert. „Die Situation ist sehr ärgerlich, denn Patrick wird uns überall fehlen. In Überzahl, in Unterzahl und auch als Führungsfigur in der Kabine“, sagte Trainer Tomlinson. Und das, wo jeder Punkt benötigt wird.

„Von den 18 Zählern, die noch zu holen sind, brauchen wir mindestens elf“, sagte Tomlinson. Dafür bedarf es einer deutlichen Steigerung, doch Walter Köberle ist optimistisch. „Das Team wird sich wieder aufrichten.“