Die wundersame Heilung des Bobby Goepfert
Düsseldorfer Torhüter wurde von einem Puck getroffen und lebensgefährlich verletzt.
Düsseldorf. Sein Hals ist stark gerötet, seine Stimme heiser. Einen Tag, nachdem Düsseldorfs Eishockeytorhüter Bobby Goepfert beim 201. rheinischen Derby gegen die Kölner Haie lebensgefährlich von einem Puck am Kehlkopf getroffen wurde, zeigt der 30 Jahre alte Amerikaner das Foto seines lädierten Halses auf Twitter und mahnt andere Torhüter zur Vorsicht.
„Ich habe beim Spiel keinen richtigen Hals-Schutz getragen. Das wird ab sofort anders. Ich richte mich an alle jungen Goalies, dass sie diese Stelle besser schützen“, sagt Goepfert. „Ich bin sehr glücklich, dass die Schwellung abgeklungen ist.“ Sein Lachen hat Goepfert noch nicht wieder, auch wenn er gestern sagte: „Ich habe nur einen Tag frei.“
Die Angelegenheit hätte tödlich enden können. Ein Puck hat Goepfert nach einem Schuss des Kölners Nathan Robinson am Kehlkopf erwischt. Goepfert sackte zusammen. Nur dem schnellen Eingreifen des DEG-Teamarztes Ulf Blecker und der Sanitäter war es zu verdanken, dass der Amerikaner nicht erstickte. „Ich hab zu Gott gefleht. Bloß keinen Luftröhrenschnitt“, sagte Blecker zu seinen ersten Gedanken bei der Versorgung. „Bobby hatte blaue Lippen und erbrach sich. Wir haben hoch dosiertes Cortison intravenös gespritzt und konnten verhindern, dass die nach innen gehende Schwellung die Luftröhre einschnürt.“
Die 2:3-Niederlage der Düsseldorfer rückte bei den Vorkommnissen abseits des Eises in den Hintergrund. „Ich danke den Sanitätern und unserem Arzt. Ich bin sehr glücklich, dass alles glimpflich ausgegangen ist“, sagte Goepfert, der heute im Heimspiel der DEG gegen München am liebsten wieder auflaufen würde.
Denn das DEL-Schlusslicht wird seit Saisonbeginn von Verletzungen gebeutelt. Stefan Ridderwall als zweiter Goalie ist wegen einer Gehirnerschütterung außer Gefecht. Ein Testtraining heute soll zeigen, ob einer von beiden spielen kann. Wenn nicht, wird der 18 Jahre alte Benedict Roßberg zwischen den Pfosten stehen. Blecker winkte gestern bei Goepfert ab: „Immer mit der Ruhe, Bobby soll schön zu Hause bleiben und sich schonen.“