Düsseldorfer EG Ein guter Zeitpunkt für eine Serie

Will die DEG unten raus kommen, ist jetzt die Zeit dafür. Bis Mittwoch trifft sie auf drei schlagbare Gegner. Los geht es beim Schlusslicht Schwenningen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Der Mittwochabend meinte es mal wieder nicht gut mit der Düsseldorfer EG. Es gab zwar weder einen neuen Verletzten noch ein enttäuschendes Spiel, sie selbst war ja nicht mal im Einsatz. Aber was bedeutet das in dieser Saison mit ihrem krummen Spielplan schon? Einmal mehr mussten die Düsseldorfer Eishockey-Profis vom heimischen Sofa aus zusehen, wie ein direkter Konkurrent um die begehrten Play-off-Plätze Punkte sammelt.

Diesmal waren es die Straubing Tigers, die überraschend mit 2:1 nach Verlängerung bei den Eisbären Berlin gewannen und an der DEG vorbeizogen. Und schon war aus dem heutigen (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings rein tabellarisch das Schlechteste geworden, was man derzeit in der Deutschen Eishockey Liga sehen kann: das Duell zwischen dem Letzten (Schwenningen) und dem Vorletzten (Düsseldorf).

Geht es nach den Verantwortlichen der DEG, ist das aber kein allzu aussagekräftiges Zwischenzeugnis. Denn sie leiden auch nach weit mehr als einem Drittel der Saison unter diesem merkwürdigen Spielplan. Während der Großteil der Liga bereits 23 Spiele hinter sich gebracht hat — die Eisbären gar 24 —, durften die Düsseldorfer erst 20 Mal aufs Eis. Was gleich doppelt bitter ist: Erstens wird das Umfeld wegen der fehlenden Punkte immer unruhiger, zweitens lädt die Situation dazu ein, sich auf die Zukunft zu verlassen.

Auch Christof Kreutzer verweist gern auf die Nachholspiele. Gewinne die DEG nur zwei davon, stehe sie auf einem Play-off-Platz, teilte der Trainer unter der Woche mit. Und selbst auf den Einwand, dass man nur das Geld ausgeben dürfe, was man sicher in der Tasche habe, hatte Kreutzer eine Antwort: Natürlich dürfe man ein Auto dann noch nicht bestellen, „wenn ich aber eine realistische Chance habe, das Geld zu bekommen, gucke ich mir das Auto schon mal an“.

Guckt man sich die derzeitige DEG-Karosse etwas genauer an, ist die aber eher ein Kleinwagen. Aktuell beträgt der Schnitt 1,15 Punkte pro Spiel. Von den neun Saisonsiegen standen nur fünf nach 60 Minuten fest. Zwei gab es jeweils in Verlängerung und Penaltyschießen, und dafür gibt es nur zwei statt drei Punkte. Mit mehr als drei, maximal vier zusätzlichen Zählern sollten sie an der Brehmstraße also eigentlich nicht rechnen — und die würden immer noch nicht für einen Play-off-Platz reichen.

Nun meint es der Spielplan aber ausnahmsweise mal gut mit der DEG. Gegen Schwenningen (Freitag), Augsburg (Sonntag) und Wolfsburg (Mittwoch) stehen jetzt drei Spiele in Folge an, in denen durchaus mehrfach gepunktet werden kann. Und eigentlich auch muss. Denn danach geht es gegen die wohlhabenden Clubs aus München (0:4) und Berlin (3:4 und 0:5), gegen die es in dieser Saison in drei Spielen noch gar keine Punkte gab, gegen Schwenningen (3:2 n.V.), Augsburg (2:3) und Wolfsburg (4:3 n.V.) waren es immerhin vier. Doch so rechnet Kreutzer nicht.

Er wolle „nicht von richtungsweisenden Spielen sprechen“. Weil die Liga ausgeglichen sei wie nie und er nicht so weit in die Zukunft schauen möchte. Wichtig sei immer nur das nächste Spiel, für die Spieler gar immer nur der nächste Wechsel, der nächste Pass, der nächste Schuss.

Das mag aus seiner Sicht stimmen, aber wann will die DEG eine Serie starten wenn nicht jetzt? Wann, wenn nicht mit dem Schwung vom Comeback-Sieg in Straubing im Rücken, als sie aus einem 0:2 ein 3:2 machte?