Ein Harvard-Absolvent für den Angriff der DEG
Mit Craig MacDonald hat Manager Nethery einen weiteren Stürmer geholt. Ramsay geht.
Düsseldorf. Vize-Meister Düsseldorfer EG möchte in der kommenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen Platz besser abschneiden, als in der vergangenen Spielzeit. Was nichts weniger heißt, als im nächsten April nach 14 Jahren endlich wieder Deutscher Meister zu werden. Für dieses Ziel hat die DEG am Donnerstag völlig überraschend noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und einen neuen Mittelstürmer aus dem Hut gezaubert. Von Syracuse Crunch aus der zweitklassigen nordamerikanischen AHL kommt der 32-jährige Kanadier Craig MacDonald an den Rhein.
Für DEG-Manager Lance Nethery ist MacDonald allerdings kein Unbekannter. Schon seit vier Jahren bemüht er sich um seine Verpflichtung, nun hat sie endlich geklappt. "Craig ist ein Wunschspieler und eine absolute Verstärkung. Er verfügt über läuferische Qualitäten, ist ein harter Arbeiter und hat als Kapitän auch schon Verantwortung getragen. Dazu besitzt er einen einwandfreien Charakter. Ich freue mich, dass ich ihn für uns gewinnen konnte", sagt Nethery.
In der nordamerikanischen Top-Liga NHL kam Craig MacDonald auf insgesamt 240 Einsätze für Carolina, Florida, Boston, Calgary, Chicago, Tampa Bay und Columbus. Zuletzt wurde er aber immer häufiger in deren zweite Mannschaften in die AHL geschickt. "Ich war diesen ständigen Wechsel leid. Nie wusste ich genau, wo ich am nächsten Tag sein würde. Daher habe ich mit meiner Frau über einen Wechsel nach Europa gesprochen. Und weil Lance Nethery immer wieder gefragt hat, fiel die Entscheidung zugunsten von Düsseldorf leicht", sagt MacDonald, der als einer der ganz wenigen Eishockey-Profis an der Harvard-Universität studiert hat.
Während MacDonald für zunächst ein Jahr unterschrieb und am Sonntag in Lohausen landet, wird der Vertrag mit dem ehemaligen Krefelder Ryan Ramsay aufgelöst. Es geht nur noch um die Höhe der Abfindung. Die DEG hat nun alle elf erlaubten Ausländer im Kader, von denen nur zehn auflaufen dürfen. Und Nethery ist dafür bekannt, dass er sich gerne eine Ausländerlizenz offen hält, um auf einen möglichen Ausfall seines Stamm-Torhüters reagieren zu können.