Mathias Niederberger Der Schlüsselspieler der DEG
Düsseldorf · Mathias Niederberger ist in bestechender Form. Der Nationaltorhüter war Erfolgsgarant für die ersten Siege. Sonntag bekleidet er eine andere Rolle.
Das Restaurant war bereits ausgesucht und natürlich war es ein italienisches. „Schließlich stammt meine Mutter aus Mailand, ich bin also auch ein halber Italiener“, sagte Mathias Niederberger lachend. Obwohl der Torhüter der Düsseldorfer EG den Abend mit seiner Freundin verbringen wollte, da diese als Technikerin für Fernsehproduktionen ein paar Tage auf Dienstreise muss, nahm sich Niederberger zuvor noch die Zeit für ein kurzes Gespräch mit unserer Zeitung. So wie sich der 26-Jährige von allen DEG-Akteuren auch stets die meiste Zeit für die Autogrammwünsche der Fans nimmt.
Zwischen den Pfosten werden die Anhänger des Klubs aus der Deutschen Eishockey Liga ihn an diesem Wochenende allerdings nur in einem der zwei Spiele erleben können. DEG-Trainer Harold Kreis hat angekündigt, dass am Sonntag bei den Iserlohn Roosters (17 Uhr, Sport1) Hendrik Hane seine Saison-Premiere feiern darf. Eine echte Feuertaufe für den am Mittwoch der vergangenen Woche erst 19 Jahre alt gewordenen Hane, schließlich ist die Halle am Seilersee ein Hexenkessel. „Die Akustik dort hallt unglaublich, es ist schwer Anweisungen zu geben oder zu verstehen. Aber ich freue mich für Hendrik und werde ihm mental helfen. Wir werden im Vorfeld über Iserlohn sprechen und auch sonst bin ich immer für ihn da“, sagte Mathias Niederberger.
„Gegner müssen wissen, dass sie es im Dome schwer haben“
Der wiederum möchte der DEG am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) gegen die Nürnberg Ice Tigers zum ersten Heimsieg der jungen Saison verhelfen. Für die Stimmung in Verein und Umfeld sollte dem 0:1 gegen Bremerhaven möglichst nicht gleich die zweite Pleite auf eigenem Eis folgen. „Wir bereiten uns die ganze Woche mit zwei langen Trainingseinheiten pro Tag auf Nürnberg vor. Wir wollen stark sein. Die Gegner müssen wissen, dass sie es im Dome sehr schwer haben“, sagte Niederberger.
Auf der Auswärtstour der DEG durch Bayern hatten es die gegnerischen Stürmer besonders mit Niederberger schwer. In München (2:3) hielt er sein Team lange im Spiel, gegen Augsburg (4:3 nach Penaltyschießen) lieferte er überragende Partien ab und auch in Straubing (3:2) zeigte er etliche Paraden. Gerade jetzt, wo sich das neuformierte Team noch finden muss, ist Niederberger der Schlüsselspieler bei den Rot-Gelben. „Mathias spielt hervorragend, er ist technisch sehr stark. Die Arbeit mit unserem neuen Torwart-Trainer Magnus Helin bringt ihn noch weiter voran. Mathias ist physisch fit und hat über die gesamte Spielzeit ein hohes Energie-Niveau. Insgesamt ist sein Torwartspiel ökonomischer geworden, er vermeidet jetzt zu viele Bewegungen“, erklärt Chef-Trainer Harold Kreis.
Niederberger selbst sieht für seine Entwicklung noch andere Gründe. „Ich bin jetzt 26, da ist die jugendliche Aufgeregtheit weg. Hinzu kommen Erfahrungswerte durch enge Play-off-Partien oder WM-Spiele mit dem Nationalteam, auch die Arbeit mit dem Mental-Trainer Axel Zehlen trägt Früchte.“ Der Torhüter reift mehr und mehr zu einem der Besten der Liga — was der Konkurrenz nicht verborgen bleibt. Dass der Vertrag am Ende der Saison ausläuft, könnte DEG-Manager Niki Mondt möglicherweise etwas unruhig schlafen lassen.