Eishockey DEG braucht mehr Tore von ihren besten sechs Stürmern
Düsseldorf · In den vergangenen zehn Spielen steuerten die beiden Topreihen der Düsseldorfer EG nur zehn Tore bei. Das Ergebnis sind gerade mal drei Siege.
Sie hatten sich viel vorgenommen für das Wochenende, hat Leon Niederberger am Sonntagabend in Straubing gesagt. Das war jetzt keine Weltsensation, den Satz gibt es nach jedem Spiel in jeder Sportart in jedem Land der Welt zu hören. Aber Niederberger, seines Zeichens Eishockey-Stürmer in Diensten der Düsseldorfer EG, zog sich nicht etwa auf eine Phrase zurück, für sein Team hatten die beiden Auftritte am Wochenende in der Tat wegweisenden Charakter. Nach nur zwei Siegen aus den acht Spielen zuvor war die DEG von Platz drei auf Platz neun der Deutschen Eishockey Liga abgestürzt. Es brauchte mal wieder ein paar Punkte, um den schönen Saisonstart nicht vollends in der Vergessenheit geraten zu lassen. Und die gab es dann auch: Am Freitag gewannen die Düsseldorfer vor mehr als 11 000 Zuschauern im heimischen Dome mit 3:2 gegen Augsburg. Doch weil das Sonntagsspiel dann mit 1:2 in Straubing verloren ging, schauten alle Beteiligten nicht vollends zufrieden auf das Wochenende.
Nach diesem steht die DEG wieder außerhalb eines direkten Viertelfinalplatzes. Momentan ist sie Siebte, was zwar vom Etat her ihre Leistungsstärke widerspiegelt, doch Düsseldorfs Eishockeyprofis der Saison 2019/20 haben sich selbst den Auftrag gegeben, besser zu sein, als es die finanziellen Möglichkeiten ihres Arbeitgebers hergeben. Es gibt bei der Umsetzung derzeit allerdings ein Problem: Dafür schießen sie zu wenig Tore.
In den vergangenen zehn Spielen waren es gerade mal 2,2 im Schnitt. In den ersten 15 Saisonspielen lag der Schnitt bei 2,9. Und da 2,5 Tore im Eishockey als magische Grenze angesehen werden, ab wann man Spiele gewinnt, sieht die Bilanz der DEG entsprechend aus: Elf Siege aus den ersten 15 Spielen, nur noch drei aus den zehn Spielen danach. Eine weitere feste Regel der Eishockeywelt lautet: Deine besten Spieler müssen deine besten Spieler sein. Klingt erst mal logisch, was aber nicht heißt, dass es auch immer so ist. Bei der DEG haben derzeit vor allem die nominellen Top-6-Stürmer Probleme, die Erwartungen zu erfüllen. Die erste Reihe mit Alexander Barta (2 Tore), Max Kammerer (1) und Reid Gardiner (2) kommt zusammen auf gerade mal fünf Treffer in den vergangenen zehn Spielen. Bei der zweiten mit Ken André Olimb (2), Chad Nehring (1) und Luke Adam (2) sieht es genauso aus. Zwar haben einige davon mit Verletzungen zu kämpfen und waren nicht an jedem Spieltag verfügbar, und dennoch gilt: Nur zehn Tore in zehn Spielen von den besten sechs Stürmern, die die meiste Eiszeit bekommen und naturgemäß auch im Powerplay spielen? So wird es schwer, Spiele zu gewinnen.
Zum Glück für Trainer Harold Kreis sind derzeit zwei Spieler aus der nominell dritten Reihe in Form: Jerome Flaake (5) und Rihards Bukarts (3) kommen in den jüngsten zehn Spielen auf acht Treffer. Doch alleine können die die Probleme der sechs Stürmer vor ihnen nicht kompensieren.