Düsseldorfer EG Erst der Meister, dann der Angstgegner
Das Wochenende vor der Länderspiel-Pause hat es für die DEG gehörig in sich: Am Freitag kommt Mannheim, am Sonntag geht es nach Iserlohn.
Düsseldorf. Christof Kreutzer beherrscht eine ganz besondere Kunst. Egal, wie schwierig die Aufgabe für die Düsseldorfer EG auch sein wird, der Trainer findet immer etwas Positives. So war es auch gestern: Obwohl am Wochenende — dem letzten vor der Länderspielpause — in Meister Mannheim und Angstgegner Iserlohn zwei ganz harte Brocken auf Düsseldorfs Eishockey-Team warten, ist Kreutzer bester Dinge: „Lieber zwei schwere Gegner als ein starker und ein vermeintlich leichter wie letztens gegen Köln und Schwenningen. Dann denken alle nur an das eine Spiel, und schon haben wir beim Tabellenletzten verloren“, sagt Kreutzer und lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich auf die beiden Aufgaben freut. Auch Co-Trainer Tobias Abstreiter genießt es sichtlich, seine Spieler nicht extra motivieren zu müssen: „Schwarzmalen bringt eh nichts. Jeder sollte das Ziel haben, den Meister ein zweites Mal zu schlagen und die Serie in Iserlohn zu beenden.“
Die hat es nämlich in sich. Sieben Niederlagen und 11:39 Tore gab es zuletzt in Folge in der kleinen, lauten und ungemütlichen Halle am Seilersee. Trotzdem geht die DEG frohen Mutes in das Spiel, wollen die Trainer doch eine positive Entwicklung ausgemacht haben.
Nachdem es in der Vorsaison 0:8 und 1:8 aus Sicht der Rot-Gelben hieß, verloren sie den ersten Vergleich der aktuellen Spielzeit „nur“ 5:6. Und weil die Iserlohner bereits 4:0 geführt hatten und die DEG sich im Gegensatz zu den Vorjahren nicht aufgab und am Ende fast noch einen Punkt holte, glaubt Kreutzer, dass es dieses Mal besser läuft. Was vor allem an den erfahrenen Zugängen liegt, die auch in einem „Hexenkessel“ (Kreutzer) nicht nervös werden würden. „Gleich nach dem Spiel waren alle heiß und hätten am liebsten einen Tag später direkt wieder gegen die gespielt“, sagt Kreutzer, der eine Die-sind-jetzt-mal-fällig-Einstellung bei seinen Mannen ausgemacht hat.
Da stört es ihn eher weniger, dass die DEG mit 32 Toren die schwächste Offensive der Deutschen Eishockey Liga hat. „Wir haben die wenigsten Tore erzielt, stehen aber im Mittelfeld der Tabelle. So schlecht können wir nicht sein“, sagt der Coach, der „ein größeres Problem hätte, wenn wir gar keine Chancen hätten, die haben wir aber, wir nutzen sie gerade nur zu wenig“.
Das soll sich am Freitag ändern, wenn die DEG nach dem 4:3-Sieg Ende September in Mannheim auch zu Hause gegen den Meister gewinnen will. „Wir werden nicht so viele Chancen bekommen. Aber vielleicht nutzen wir sie gerade dann.“ Er schafft es eben in jeder Situation, ihr etwas Positives abzugewinnen.