Düsseldorfer EG Acton verleiht Wings Flügel
Schwenningens neuer Stürmer sorgte in seinem ersten Spiel für einen DEL-Rekord. DEG-Coach Kreutzer warnt vor den Wild Wings.
Düsseldorf. Fünf Scorerpunkte im ersten DEL-Spiel waren noch keinem Eishockey-Profi gelungen. Bis Will Acton kam. Der 28-Jährige erzielte bei seinem Debüt im Trikot der Schwenninger Wild Wings am 2. Oktober zwei Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Dank Acton feierten die Schwarzwälder einen 6:5-Heimsieg nach Verlängerung gegen Krefeld — einer von nur drei Erfolgen in bisher zehn Saisonspielen für die Mannschaft von Trainer Helmut de Raaf.
Die DEG-Torwartlegende, die seit dem Sommer hauptverantwortlich in Schwenningen hinter der Bande steht, hat eine schwere Aufgabe übernommen. Nach der Rückkehr in die Deutsche Eishockey Liga im Sommer 2013 landeten die Wild Wings zuerst auf Rang 13 — nur die DEG war in dieser Spielzeit noch schlechter. Im vergangenen Jahr beendeten die Blau-Weißen die Saison gar als Tabellenletzter. Und aktuell finden sich die Schwenninger erneut am Tabellenende wieder.
Doch im Schwarzwald ist die Hoffnung zurück. Vor allem wegen Will Acton, der 33 Partien für die Edmonton Oilers in der NHL absolvierte. „Wir haben schnell Informationen über ihn bei den Oilers und seinen Vereinen aus der AHL gesammelt. Überall waren sie voll des Lobes“, sagte de Raaf jüngst gegenüber dem Fachmagazin „Eishockey News“. „Ich wollte nach Europa“, sagt der Angreifer, der sowohl als Center als auch als Flügelstürmer eingesetzt werden kann. Über Schwenningen wusste Will Acton, dessen Vater einst über 1000 NHL-Spiele absolvierte, nicht viel. „Aber es klang alles sehr positiv“, sagt der in Minnesota geborene US-Amerikaner.
Nicht zuletzt wegen Acton hat DEG-Trainer Christof Kreutzer vor dem Gastspiel seines Teams bei den Wild Wings (Freitag, 19.30 Uhr, WZ-Liveticker) gewarnt. Vergangene Saison gab es vier Siege nach regulärer Spielzeit für die DEG, mit 15:3-Toren. Doch Kreutzer weiß, dass das nicht mehr zählt. „Sie waren diese Saison schon oft nah dran am Sieg. Nur wenn wir professionell und fokussiert auftreten, können wir dort punkten“, sagt der 48-Jährige. Nach Siegen gegen Berlin und in Ingolstadt will die DEG eine Serie starten, die auch das Derby am Sonntag gegen Köln überstehen soll.
Für die Wild Wings indes könnte Düsseldorf als Vorbild fungieren. Nach zwei Jahren als Kanonenfutter hat sich der achtmalige Meister wieder als ernstzunehmendes DEL-Team etabliert. Das wollen die Verantwortlichen wie Manager Jürgen Rumrich auch im Schwarzwald. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ab 2018 der Auf- und Abstieg wieder eingeführt wird. Will Acton könnte einer sein, mit dem der erste Schritt dazu gelingt.