Düsseldorfer EG Schwaches Überzahlspiel - DEG verliert 0:3
Nürnberg. Sechsmal zwei Minuten war die Düsseldorfer EG mit einem Mann mehr auf dem Eis, sechsmal konnte sie kein Kapital daraus schlagen. Ein erneut schwaches Überzahlspiel hat dem Team von Trainer Christoph Kreutzer Freitagabend etwas Zählbares gekostet.
Die DEG unterlag in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Nürnberg Ice Tigers vor 5026 Zuschauern in der Arena am Frankenstadion mit 0:3 (0:1/0:1/0:1) und fiel nach der vierten Niederlage im siebten Spiel auf den achten Platz zurück. Am Sonntag (16.30 Uhr) muss es im Rather Dome gegen die Augsburger Panther nicht nur wegen des 1000. DEL-Spiels von Kapitän Daniel Kreutzer besser werden.
Natürlich richteten auch die Fans der DEG in der Nürnberger Arena ihr Augenmerk auf Dany Heatley. Mit seiner Erfahrung aus 946 Spielen in der NHL soll der 34-jährige Angreifer die Nürnberg Ice Tigers nun endlich zum von Schmuckhändler und Geldgeber Thomas Sabo so sehnsüchtig erwarteten Meistertitel führen. Durch vier Siege in Folge hatten sich die Mittelfranken vor dem Heimspiel gegen die DEG immerhin schon auf den dritten Platz vorgeschoben, allerdings war dafür weniger Heatley als vielmehr ein in Düsseldorfer bestens bekanntes Gesicht verantwortlich. Mit neun Punkten für sechs Treffer und drei Torvorlagen führte Patrick Reimer die Scorer-Wertung der DEL nach sechs Spieltagen an.
Dem Allgäuer fehlte gegen die DEG jedoch wegen einer Grippe sein kongenialer Sturm-Partner Yasin Ehliz, dafür konnte Routinier Steven Reinprecht (39) nach seiner Handgelenks-Operation wieder eingreifen. Reimer zeigte sich von seiner veränderten Angriffsreihe wenig beeindruckt und setzte in der dritten Minute gleich eine erste Duftmarke. Seinen satten Schuss konnte Bobby Goepfert jedoch stark parieren. Der DEG-Schlussmann blieb aber auch in der Folge im Brennpunkt, denn die Nürnberger übernahmen klar das Kommando. In der neunten Minute schien dies Früchte zu tragen. Dem Treffer von Marco Nowak wurde allerdings die Anerkennung verweigert, da der frühere DEG-Verteidiger den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor gekickt hatte.
Von den Gästen aus Düsseldorf blieb weiter nichts zu sehen. Das bisher mit nur 11,11 Prozent schlechteste Überzahlspiel der Liga wurde zwischen der zehnten und zwölften Minute um ein weiteres Kapitel bereichert. Besser machten es die Ice Tigers in der 13. Minute, auch wenn das längst fällige 1:0 ein "Gurkentor" war. Einen Schuss von Reimer lenkte Goepfert am Tor vorbei, der Puck sprang von der Bande jedoch zurück in die gefährliche Zone. Dort agierten DEG-Verteidiger Daschner und sein Torwart Goepfert dann nach dem Motto "Nimm' Du ihn, ich hab ihn sicher". Dany Heatley stocherte dazwischen und die Scheibe trudelte über die Linie.
Erst zu Beginn des zweiten Abschnitts wurde die DEG lebhafter. Ebner und Lewandowski boten sich in Überzahl gute Chancen, der junge Leon Niederberger traf den Pfosten (23.). Nürnberg blieb besonders über Reimer stets gefährlich, so wurde das Spiel etwas offener und erlebte in der 32. Minute dann seine nächste kuriose Szene. Kurtis Foster hatte abgezogen, der Puck landete in der Fanghand von Goepfert. Die Schiedsrichter aber kamen nach Betrachtung der Videobilder zu der Auffassung, dass diese Fanghand bei der Rettungstat hinter der Linie war und entschieden auf 2:0 für Nürnberg. Eine durchaus akzeptable Maßnahme, doch dass sie vier Minuten später bei einem lupenreinen Tor von DEG-Angreifer Ken-André Olimb nicht zum TV-Gerät fuhren, war inakzeptabel.
Ob dies dem Spiel die entscheidende Wende gegeben hätte, ist pure Spekulation. Zu wenig kam auch im Schlussdrittel von der DEG, die zwar optisch mehr von der Begegnung hatte, dabei aber bis auf einen Lattentreffer von Kapitän Daniel Kreutzer in seinem 999. DEL-Spiel kaum Gefahr verbreitete. Der wie immer sehr fleißige Norweger Ken-André Olimb erarbeitete sich danach noch ein, zwei gute Möglichkeiten. Doch als die DEG ihren Torhüter Bobby Goepfert zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, machte Brandon Segal 86 Sekunden vor Schluss den Deckel auf einen verdienten Nürnberger Sieg.