Düsseldorfer EG Trainer denken noch nicht an die Haie
Die DEG konzentriert sich vor dem 208. Derby gegen Köln völlig auf die Aufgabe am Freitag in Schwenningen. Kammerer bleibt bescheiden.
Düsseldorf. Volles Haus, rheinische Rivalen in guter Form und zwei Städte, in denen in den vergangenen Monaten die Lust auf Eishockey wieder deutlich gestiegen ist. Das 208. Duell zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien elektrisiert die Fans in der Landeshaupt- und in der Domstadt. 11 200 Karten sind bislang abgesetzt, alle fiebern dem ersten Aufeinandertreffen in der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga entgegen.
Alle? Mitnichten! Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter wollen von den Haien (noch) gar nicht viel wissen. „Alle reden von Köln. Aber zunächst haben wir eine andere schwierige Aufgabe in Schwenningen“, sagt Chefcoach Kreutzer. Der 48-Jährige und sein Co-Trainer vermittelten am Mittwoch den Eindruck, dass neben ihnen auch die Mannschaft weiß, dass es dieser Tage nicht allein um die Haie geht. Denn der DEG täte nach dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende der Saison mit den Siegen gegen Berlin und in Ingolstadt ein weiterer Erfolg am Freitag im Schwarzwald gut.
Einerseits, um sich in der Tabelle weiter zu stabilisieren, und andererseits, um sich vor der Begegnung mit dem wieder erstarkten Erzrivalen weiteres Selbstvertrauen zu holen. „Natürlich freuen wir uns auf das Derby gegen Köln. Aber zuerst denken wir an das Spiel in Schwenningen“, sagt auch Stürmer Maximilian Kammerer — ganz im Sinne der Trainer.
Sein erstes DEL-Tor am vergangenen Sonntag in Ingolstadt hat dem 19-Jährigen weiteren Auftrieb gegeben, obwohl er diesen nach Aussage seines Trainers gar nicht unbedingt benötigt. „Natürlich ist Max sehr selbstbewusst. Er wird aber jetzt nicht abheben, sondern wissen, wie er damit umzugehen hat“, sagt Kreutzer.
Kammerer, der auch am Freitag wieder an der Seite von Rob Collins und Kapitän Daniel Kreutzer stürmen wird, spricht von einem „sehr schönen Moment“, den er nie vergessen werde. Doch zugleich richtet er den Blick auf das kommende Wochenende: „Wenn wir keine Top-Leistung abrufen, können wir in Schwenningen nicht gewinnen. Wir müssen unser Spiel und keine Fehler machen.“ Für einen 19-Jährigen, auf den nach seinem ersten DEL-Treffer einiges eingeprasselt war, ist Kammerer fast schon bemerkenswert gelassen. „Max hat schon im Ausland gespielt und viel an der Seite von routinierten Spielern. Für sein Alter ist er sehr erfahren“, sagt Kreutzer.
Am Freitag bei den Wild Wings (19.30 Uhr, WZ-Liveticker) soll erneut die stabile Defensive der Schlüssel zum Erfolg sein. „Vergangene Saison haben wir alle vier Spiele gegen Schwenningen gewonnen. Aber die Duelle waren nicht immer einfach. Jetzt wird es noch schwerer, auch wenn sie momentan Tabellenletzter sind. Die Liga ist ausgeglichener geworden“, erklärt Kreutzer, der im Schwarzwald auf Norm Milley verzichten muss. „Norm hat eine Venen-Entzündung. Wir versuchen alles, ihn bis Sonntag wieder fit zu bekommen“, sagt der Cheftrainer. Aber mit Sonntag und dem Spiel gegen die Haie beschäftigen Abstreiter und er sich frühestens auf der Rückreise am Freitagabend im Bus.