Düsseldorfer EG 2:1-Sieg der DEG : „Eishockey lebt wieder in Düsseldorf“

Mehr als 13 000 Fans im ausverkauften Dome sehen einen 2:1-Sieg der DEG im 208. rheinischen Derby gegen Köln.

Düsseldorfer EG: 2:1-Sieg der DEG : „Eishockey lebt wieder in Düsseldorf“
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Als aus der Anspannung Erleichterung geworden war und der Rather Dome längst einer Partyzone glich, legte auch Travis Turnbull jede Zurückhaltung ab: „Ich liebe dich“, schrie der US-Amerikaner auf Deutsch in Richtung der DEG-Fans und sorgte so für den nächsten Jubel. Bereits ein paar Minuten zuvor hatte der Stürmer den Großteil der mehr als 13.000 Zuschauer zur Ekstase gebracht, als er seinen Alleingang mit dem Treffer zum 2:1 abschloss — der Höhepunkt sowie die Entscheidung im 208. rheinischen Eishockey-Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien.

Zwar war der Erfolg der Rot-gelben wegen des späten Siegtreffers zumindest glücklich, dass er aber verdient war, wollte auch kein Kölner verschweigen: „Glückwunsch an Christof und Düsseldorf zum Derbysieg. Das war ein tolles Spiel, ein gutes Derby“, sagte Haie-Trainer Niklas Sundblad zu seinem Gegenüber Christof Kreutzer und wirkte trotz der Niederlage alles andere als enttäuscht. Denn erstens hatten beide Seiten Werbung für ihren Sport gemacht, zweitens musste auch der Schwede anerkennen, dass die DEG den kleinen Tick besser war — besonders im ersten Drittel.

Derby-Sieg für die DEG
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Derby-Sieg für die DEG

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„Düsseldorf hat heiß angefangen und viel Druck gemacht. Wir hatten Glück, Gustaf (Haie Torwart Wesslau) war sehr stark“, sagte Sundblad zu den ersten 20 Minuten, nach denen es aus Düsseldorfer Sicht nur 1:0 gestanden hatte. Trotz Chancen im Minutentakt und gleich mehreren Aluminium-Treffern. Doch mehr als die Führung nach einer Traumkombination über Max Kammerer, Stephan Daschner und Daniel Kreutzer war für die DEG dabei nicht herausgekommen.

Normalweise rächt sich das im Laufe eines Spiels. Gerade gegen ein Topteam wie Köln, das Trainer Kreutzer vorher als Topfavorit aus die Meisterschaft bezeichnet hatte und das auf Rang zwei stand. Und in der Tat kamen die Kölner im zweiten Abschnitt besser ins Spiel und in Überzahl durch den ganz starken Verteidiger Fredrik Eriksson auch zum Ausgleich. Als sie aber drauf und dran waren, das Spiel komplett zu drehen, scheiterten sie immer wieder an Mathias Niederberger im DEG-Tor.

32 der 33 Kölner Schüsse hatte der gehalten und wurde dafür erneut mit Sprechchören gefeiert. Als entscheidenden Mann auf dem Eis sah sich der 22-Jährige aber nicht: „Das war eine starke Defensivleistung der ganzen Mannschaft“, sagte der bescheidene Torhüter, der sich umso mehr freute, dass sein Team nach der unnötigen 1:3-Niederlage am Freitag beim Schlusslicht aus Schwenningen die richtige Antwort gezeigt hatte.

Im Schwarzwald war die DEG nach einem ähnlich guten Beginn und dem Ausgleich eingebrochen, nun gegen Köln drehte sie im Schlussabschnitt wieder auf und wurde durch Turnbulls fulminantes Solo belohnt.

Weil das vor ausverkauftem Haus passierte, war Trainer Christof Kreutzer hinterher regelrecht beseelt: „Die Mannschaft hatte auch in den letzten Wochen mehr Zuschauer verdient. Ich hoffe, die Leute sind wieder auf den Geschmack gekommen.“ So sah das auch sein Bruder und Kapitän Daniel: „Wer heute hier war, kommt wieder. Eishockey lebt wieder in Düsseldorf.“