Düsseldorfer EG Mathias Niederberger bleibt bei der Düsseldorfer EG
Saisonabschlussparty steht im Zeichen der gefeierten Torhüter. Bobby Goepfert wird verabschiedet.
Düsseldorf. Das Verhältnis von Eishockey-Fans zu den Torhütern ihrer Lieblingsmannschaften ist seit jeher ein besonderes. Gerade bei der Düsseldorfer EG, wo nicht nur Meister und Pokalsieger wie Rainer Makatsch, Helmut de Raaf oder Andrej Trefilow unvergessen sind. So gut wie jedes Jahr gehören die Torhüter zu den Publikumslieblingen. Hinter vorgehaltener Hand wurde jüngst gar überlegt, ob man die Goalies überhaupt in eine Abstimmung auf der Facebook-Seite des Clubs nehmen sollte, bei der die Fans den besten Spieler der zweiten Saisonhälfte wählen durften. Sie würden ja ohnehin immer gewinnen, wie es Mathias Niederberger bereits nach der ersten Hälfte der Hauptrunde getan hatte.
Dass der Sieger der zweiten Abstimmung überraschenderweise der nachverpflichtete Stürmer Drayson Bowman wurde, war zwar eine willkommene Abwechselung, konnte den Sonderstatus der Abteilung für Gegentorverhinderung aber nicht nachhaltig erschüttern. Das bewies nicht zuletzt der gestrige Abend im Stahlwerk, wohin die DEG zur großen Saisonabschlussparty geladen hatte. Ein Abend, der wieder mal ganz im Zeichen im Torhüter stand.
Es war gegen 21 Uhr, als der Jubel unter den weit mehr als 1000 Fans an so manchen Torschrei der abgelaufenen Saison erinnerte. Der Grund war die verkündete Vertragsverlängerung mit Mathias Niederberger, der noch ein weiteres Jahr von den Eisbären Berlin an seinen Heimatverein ausgeliehen wird. Das konnte die meisten Fans zwar nicht überraschen, weil die DEG im Vorfeld aber so gut wie jede Personalentscheidung zum aktuellen Kader veröffentlicht, zur Zukunft des 23-Jährigen aber geschwiegen hatte, gab es bei dem ein oder anderen im Publikum wohl doch noch leichte Restzweifel. Doch die sind nun ausgeräumt, der Torwart des Jahres der Deutschen Eishockey Liga wird auch 2016/2017 wieder im DEG-Tor stehen.
Ein anderer wird das nicht mehr tun. Wie berichtet, verabschiedet sich Bobby Goepfert nach fünf Jahren am Rhein. Freitagabend tat er das von den Fans, und wurde frenetisch gefeiert — fast noch ein bisschen mehr als sein Nachfolger als Nummer 1. Immer wieder hallten „Bobby, Bobby“-Sprechchöre durch die Halle, der US-Amerikaner selbst hatte sichtlich mit seiner Fassung zu ringen. War die DEG doch immer mehr für ihn als ein gewöhnlicher Arbeitgeber. Er habe „jede Sekunde geliebt“, ließ der 32-Jährige wissen, der dem Verein auch dann treu geblieben war, als plötzlich kein Geld mehr da war und sich zahlreiche andere Leistungsträger verabschiedet hatten. Goepfert verlängerte, und erlangte allein deswegen, aber auch wegen seiner positiven Art Kultstatus bei den Fans Rot-Gelben. Viele von denen hatten sich gewünscht, dass Goepfert trotz seiner Verletzungsanfälligkeit — in den vergangenen beiden Jahren machte er ganze 15 Pflichtspiele für die DEG — bleiben darf. Doch daraus wird nichts.
So war der gestrige Abend auch eine Art Zeitenwende: Der Ältere, Goepfert, muss gehen, der Jüngere, Niederberger, bleibt. Gefeiert wurden beide frenetisch. Sie sind schließlich beide Torhüter.