DEG verliert erneut und steht vor dem Aus

Nach mehr als 70 Minuten jubeln die Wolfsburger. Durch den 1:0-Sieg führen sie nun mit 3:1 Siegen in der Viertelfinalserie.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Das Spiel war erst wenige Minuten vorbei, die Enttäuschung über die nächste Niederlage lag noch in der Luft, da hatte Mathias Niederberger gleich wieder in den Angriffsmodus geschaltet: „Es wird jetzt sicher nicht einfacher für die, das garantiere ich. Jetzt sind wir noch entschlossener und selbstbewusster“, sagte der 23-Jährige. Das war natürlich ein Satz, den man so oder ähnlich häufiger aus dem Mund der Verlierer hört, doch der junge Torhüter der Düsseldorfer EG meinte das durchaus ernst: Aufgeben gibt es nicht, wir glauben bis zum Schluss an uns und unsere Chance, das Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga zu erreichen.

Die ist seit gestern Abend allerdings rapide gesunken. Nach dem bitteren 0:1 nach Verlängerung liegt die DEG nun bereits mit 1:3 gegen die Grizzlys Wolfsburg zurück. Verliert sie morgen (19.30 Uhr) in Niedersachsen auch das vierte Spiel in Folge, ist die Saison für die Rot-Gelben beendet.

Doch daran wollte Niederberger gar keinen Gedanken verschwenden. Die Serie sei noch lange nicht vorbei, selbst der 1:3-Rückstand sei „gar nichts, das interessiert keinen“, sagte der Torwart, der einmal mehr der beste Düsseldorfer war. 30 Paraden hatte das Eigengewächs gezeigt und gleich drei Alleingänge der Gäste gestoppt.

Ansonsten waren Großchancen lange Zeit Mangelware. Beide Mannschaften waren nach den zuletzt wilden Spielen vor allem darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Auch Forechecking war so gut wie gar nicht zu sehen, dafür verteidigten beide Seiten konsequent ihre blaue Linie und drängten die gegnerischen Stürmer immer wieder nach außen. Zudem präsentierten sich sämtliche Spieler weitaus disziplinierter als in den ersten Duellen. Die guten Schiedsrichter Lars Brüggemann und Willi Schimm hatten keine Probleme. Das war in den ersten drei Duellen noch ganz anders gewesen. Folglich gab es so gut wie keine Strafzeiten, dieses vierte Spiel war wirklich ein Duell bei Fünf-gegen-fünf.

Recht früh war den Beteiligten sowie den 9000 stimmungsvollen Zuschauern klar, dass die Mannschaft gewinnen würde, die das erste Tor macht. Doch auch als das Spiel hinterher etwas offener wurde, weil hier und da die Kraft nach ließ und sich die Fehler häuften, passierte nichts Weltbewegendes vor den Toren. Mehr als fünf gute Einschussmöglichkeiten hatte keine der beiden Seiten. Also ging es nach 60 torlosen Minuten zum ersten Mal in der Serie in die Verlängerung, in der es einen gebrochenen Schläger von DEG-Kapitän Daniel Kreutzer brauchte, ehe die Wolfsburger dadurch eine richtige Chance hatten. Die nutzte Brent Aubin nach 70 langen Minuten zum einzigen Tor des Tages.

„Sehr bitter“, sei das gewesen, sagte Kreutzer. „Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht.“ Auch sein Bruder und Trainer Christof wollte seinen Mannen nach dem großen Kampf keinen Vorwurf machen: „Meine Mannschaft hat grandios gearbeitet“, sagte er. „Es gibt keinen Grund, warum wir in Wolfsburg keine Chance hätten.“