Mini-Kader schreit nach Auffrischung
Sechs Verteidiger und neun Stürmer sind einsatzbereit. Harrington, Hinterstocker und Tutschek fallen noch länger aus.
Düsseldorf. Der kleine Kader bei der Düsseldorfer EG fordert seinen Tribut. Gerade einmal zehn Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga vorbei, da gibt es die ersten Langzeitverletzten. Verteidiger Chris Harrington und Stürmer Martin Hinterstocker fehlen bis auf weiteres, Bradley Tutschek hat noch kein Saisonspiel absolviert. Während andere DEL-Clubs mit vier Blöcken spielen können, hat DEG-Trainer Harold Kreis am Sonntag im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers Mühe, überhaupt drei Blöcke auf das Eis zu schicken. Der Kräftverschleiss wird sich konditionell im Laufe der Mammut-Vorrunde automatisch einstellen.
Frisches Blut aus der Regionalliga-Mannschaft wäre die beste und preiswerteste Auffrischung. Einige Junioren absolvierten bereits die Vorbereitung mit dem DEL-Team oder trainieren immer noch mit, wenn sie morgens nicht die Schulbank drücken. Die Stürmer Thorsten Gries (18), Alexander Priebisch (19) und Diego Hofland (19) könnten durchaus bald DEL-Luft schnuppern. Ebenso Verteidiger Tim Schüle (19), der mit einer Förderlizenz für die Wölfe Freiburg in der 2.Bundesliga spielt.
Alle vier sind im Blickpunkt von Manager Lance Nethery. Der 52-Jährige schränkt allerdings ein. "Thorsten Gries muss erst in die Liga hineinwachsen", sagt Nethery in Anspielung auf die Größe von Gries (1,69Meter). Allerdings ist Evan Kaufmann mit 1,72Metern kaum größer. "Diego Hofland ist noch Holländer. Wir warten weiter auf seinen deutschen Pass." Trainer Harold Kreis hat bis jetzt auch darauf verzichtet, Tim Schüle wieder nach Düsseldorf zu holen. Der hat es in der vergangenen Saison schon auf einige DEL-Einsätze gebracht und auch überzeugt. "Er hat zumeist in Freiburg trainiert. Er ist mit uns nicht eingespielt."
Immerhin wird Lance Nethery am Freitag beim Spiel der DEG II in der Regionalliga gegen Bergisch-Gladbach auf der Tribüne des Eisstadions sitzen und sich die "jungen Wilden" anschauen. Denn die Türe ist für die Talente nicht geschlossen wie zuletzt Martin Hinterstocker (20) erfahren hatte. Auch Marco Nowak hat mittlerweile Eiszeit bekommen. Als Ersatz des verletzten Chris Harrington rückte der 19-Jährige in die Verteidigung. Allerdings erlaubte sich der ehemalige Crimmitschauer bei der 1:3-Niederlage einen dicken Patzer, der zu einem Gegentor führte. "Man kann von ihm kein perfektes Spiel erwarten. Meistens lernt man aus seinen Fehlern. Marco ist ein junger Verteidiger, bei dem ein Reifeprozess nötig ist. Er erhält wieder seine Chance", sagt Manager Lance Nethery.