Murphys Patzer entscheidet
Die DEG überzeugt nur im ersten Drittel und scheitert beim 0:1 immer wieder an Kassels Torhüter Hauser.
Düsseldorf. Kein Tor, keine Punkte, keine Ehrenrunde, dafür ein Pfeifkonzert von den Rängen für eine schwache Schiedsrichterleistung: Die Düsseldorfer EG mühte sich am Sonntag gegen Kassel vergeblich.
Ein Fehler von Mark Murphy besiegelte die knappste aller Niederlagen. Mit 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) unterlag die Mannschaft von Trainer den Huskies und verpasste durch die Niederlage den Sprung an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga.
Im zweiten Heimspiel warteten die DEG-Fans auf den Stehplätzen mit kritischen Transparenten auf. Fünf Beispiele (Nürnberg, Köln, Duisburg, Hannover, Kassel) für die seit Jahren angespannte Finanzlage der DEL waren auf Leinwand festgehalten. Ob sich die DEG wegen schwacher Zuschauerzahlen demnächst dort einreihen wird oder ob endlich mehr Besucher in den Dome kommen, wird sich zeigen.
Am Sonntag jedenfalls wollten nur 4.561 Fans die Metro Stars sehen und das trotz reduzierter Eintrittspreise. "Der September ist vom Zuschaueraufkommen ohnehin ein schwacher Monat, außerdem sind die Auftaktgegner nicht so attraktiv", sagte Manager Lance Nethery.
Attraktiv war zunächst das, was die DEG im ersten Drittel auf dem Eis zeigte. Es war zu Beginn ein einziger Sturmlauf der Gastgeber, dem der Torerfolg verwehrt blieb. Ebenso schnell war dieses "Strohfeuer" wieder verpufft, als sich im Mittelabschnitt Fehler ins DEG-Spiel einschlichen.
Kurz nach Drittelbeginn leistete sich Murphy bei Überzahl seiner Mannschaft einen folgenschweren Patzer, als er den Puck in der Abwehrzone an Kassels Matt Damon verlor. Beim folgenden Schlagschuss in den Winkel griff die Fanghand von Torhüter Jean-Sebastien Aubin ins Leere.
Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt, und die Huskies legten einen Gang zu, waren nun aggressiver und ließen der DEG wenig Raum. Keine Freunde bei den Düsseldorfer Fans machte sich Schiedsrichter Marcus Brill, der einige Fehlentscheidungen traf.
Beeinflussen ließ sich der DEL-Neuling aus Zweibrücken indessen nicht. Daran lag es auch nicht, dass der DEG ein Torerfolg verwehrt blieb. Chancen hatten Kreutzer und Co. genügend, aber Adam Hauser im Tor der Huskies stand wie ein Fels in der Brandung.
Und dann hatte die DEG Pech, als ein Tor in der 49.Minute nach Videobeweis wegen angeblicher Spielunterbrechung nicht anerkannt wurde. Ein Tor fiel nicht mehr, trotz aller Anstrengungen. "Wir haben kollektiv schlecht gespielt, bis auf Torhüter Jean-Sebastien Aubin. Zum Schiedsrichter gebe ich keinen Kommentar ab, sonst kassiere ich eine Geldstrafe", sagte DEG-Trainer Harold Kreis.