Düsseldorfer EG Spiel gegen Nürnberg: 2:5 durch Strafzeit-Festival
Kreutzer-Team verliert in Nürnberg. Die Play-offs sind kaum noch zu erreichen.
Nürnberg. Das Verpassen der Play-offs nimmt für die Düsseldorfer EG immer klarere Konturen an. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor am Freitag Abend beim neuen Spitzenreiter Nürnberg Ice Tigers vor 5232 Zuschauern in der Arena am Frankenstadion mit 2:5 (1:1/1:1/0:3) und rutschte auf Rang zwölf ab. Der Rückstand auf den zehnten Platz beträgt nun schon zehn Punkte. Zwar bot die DEG eine über weite Strecken gute Vorstellung, zog aber viel zu viele Strafen. So fielen vier der Gegentore in Unterzahl. Zu allem Überfluss mussten Daschner und Preibisch verletzt vom Eis.
Wie angekündigt, hatte Kreutzer dreien seiner Spieler zumindest für die Fahrt nach Nürnberg den Einlass zum Mannschaftsbus verwehrt. "Es zeigt einfach nicht jeder, was er kann. Daher habe ich nur Akteure mitgenommen, die bereit sind, alles zu geben und die im Training meine Vorgaben zu 100 Prozent erfüllen. Das ist Voraussetzung und wenn sie jemand nicht umsetzt, dann spielt er eben nicht", erklärte Kreutzer. Die Namen des Trios allerdings machte er im Vorfeld nicht publik. Mit Spannung wartete die Presse also auf die Aufstellung.
In der fehlten dann Henry Haase, Manuel Strodel und Alexander Barta. Beim fast 34-jährigen Barta, der als Vorlage zum Dienst nach Vorschrift allerdings auch gleich einen überdimensionierten Drei-Jahres-Vertrag von der DEG erhalten hatte, sicher nachvollziehbar. Haase überrascht und statt Strodel hätte sich Adam Courchaine angeboten. Nürnbergs Trainer Rob Wilson dürfte das spät gelüftete Geheimnis um diese Namen weniger interessiert haben. Der 48-Jährige grübelte eher über der Frage, wen er gegen die DEG ins Tor stellt. Schließlich haben sowohl Andreas Jenike als auch Jochen Reimer in dieser Saison schon drei Partien ohne Gegentor geschafft.
Wilson entschied sich für Jenike, während Kreutzer mal wieder Felix Bick zwischen die Pfosten stellte. Der hatte zunächst überraschend wenig zu tun. Die Abwehr arbeitete konzentriert, so dass die DEG durch Minard (2.) und Kammerer (8.) sogar die ersten Chancen auf ihrer Seite hatte. Umso ärgerlicher, dass dann aber gleich die erste Unterzahl zum 0:1 durch Ehliz führte (11.). Die DEG blieb jedoch bissig und profitierte schließlich ebenso von einem Powerplay. Ebner schaffte mit seinem ersten Saison-Tor das 1:1 (18.).
Das gab Auftrieb. Die Rot-Gelben nahmen das Spiel immer mehr in die Hand bis, ja bis sie sich wie so oft selbst ein Bein stellten. Binnen 15 Sekunden mussten Dmitriev sowie Weiß für dumme Fouls auf die Strafbank und erneut war es Ehliz, der dies nutzte (27.). Der Kopf der Düsseldorfer Spieler aber blieb oben und die Belohnung dafür folgte rasch. Eine Sekunde vor Ablauf einer Strafe gegen Nürnbergs Jesse Blacker schlenzte Rob Collins die Scheibe zum 2:2 in den Winkel (31.). Milley vergab drei Minuten später freistehend das 3:2.
Es sah wirklich gut aus. Doch dann setzte es wieder Strafen. Lewandowskis war gerade abgelaufen, da traf David Steckel 119 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels zum 3:2. In Überzahl zeigten sich die Ice Tigers danach noch gnadenloser. Brandon Segal zerstörte mit seinem Doppel-Pack (45./52.) die Hoffnung der DEG. Auf Punkte in Nürnberg und wohl auch auf die Play-offs in dieser Saison.