Düsseldorfer EG Wiedersehen unter Freunden
Daniel Kreutzer und Patrick Reimer waren lange Team-Kollegen und verstehen sich immer noch. Am Freitag kommt Reimer mit Nürnberg.
Düsseldorf. Eines hat Patrick Reimer bis heute nicht getan: über ein Tor gegen die Düsseldorfer EG zu jubeln. Obwohl der Mittelstürmer bereits in der vierten Saison bei den Nürnberg Ice Tigers spielt und dort längst das „C“ auf der Brust hat, schlägt ein nicht gerade kleiner Teil seines Herzens noch immer für die DEG. Neun Jahre lang spielte Reimer am Rhein, wurde hier sportlich wie persönlich erwachsen, machte 479 Spiele für die Düsseldorfer und sammelte dabei 380 Scorerpunkte (156 Tore/174 Vorlagen).
Am Freitag kommt Reimer mal wieder bei seiner alten Liebe, mit der er 2006 und 2009 im Finale um die Meisterschaft stand, vorbei. Das hat er in den vergangenen Spielzeiten zwar schon häufiger getan, aber diesmal kommt der 33-Jährige zum ersten Mal als ewiger Torschützenkönig in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga. Und obwohl er mit nun 267 Treffern nicht nur Münchens Michael Wolff (264), sondern auch seinen ehemaligen Reihenkollegen Daniel Kreutzer (262) überholt hat, neidet der ihm das keine Sekunde: „Ich gönne ihm das. Er ist ein Torjäger, der immer seine Tore schießt“, sagt Kreutzer über den Mann, mit dem er neun Jahre Seite an Seite spielte. Und mit dem er heute noch „sehr gut befreundet“ sei. Entsprechend wünscht sich der DEG-Kapitän, dass sich beide für längere Zeit im Geschichtsbuch der Liga wiederfinden: „Ich wäre sehr damit zufrieden, wenn Patrick die Torjägerkrone kriegen würde und ich die Topscorerkrone“, sagt Kreutzer, dem noch sechs Punkte fehlen, um Robert Hock (785) vom Thron zu stoßen.
Dass das am Freitag schon geschieht, ist unwahrscheinlich. Aber nicht nur deswegen interessiert Kreutzer nur der Erfolg seines Teams. Das steht aktuell auf Rang zwei der DEL und ist drauf und dran, das niedrig gesteckte Saisonziel (Platz zehn) deutlich zu übertreffen. Auch wenn sein Bruder und Trainer Christof da noch nichts von wissen will: „Wir dürfen auf gar keinen Fall denken, dass wir schon irgendetwas erreicht hätten. Man darf nie zufrieden sein“, sagt der Coach und warnt vor der Offensive des Tabellensechsten aus Franken. Gerade in Zeiten, in denen ihm selbst die Verteidiger ausgehen.
Nachdem auch Stephan Daschner, der am Donnerstag erfolgreich an der Hand operiert wurde, ausgefallen war, hatte Kreutzer vergangenes Wochenende nur noch fünf Defensivspieler im Kader. Deswegen wird Stürmer Marcel Brandt vorerst in der Verteidigung aushelfen. Und es dann zwangsläufig mit Patrick Reimer zu tun bekommen, der mit 23 Toren und 53 Punkten gerade in beiden Kategorien der beste Stürmer der DEL ist. Doch selbst wenn er am Freitagabend trifft, großer Jubel ist nicht zu erwarten.