Eishockey Zwei dicke Patzer kosten der DEG die Punkte

Düssedlorf · Die DEG verspielt binnen 67 schwarzen Sekunden einen möglichen Sieg gegen Meister Mannheim. Max Kammerer hatte das Kreis-Team in Führung gebracht.

Rihards Bukarts kommt nach einem Foul vor Mannheims Keeper Dennis Endras zu Fall.

Foto: Häfner/Birgit Haefner

Lange Zeit durfte die Düsseldorfer EG am Sonntag auf etwas Zählbares hoffen, am Ende aber stand sie mit leeren Händen da. Das Team von Trainer Harold Kreis verlor gegen die Adler Mannheim vor 9112 Zuschauern im Rather Dome mit 1:3 (1:0/0:1/0:2). Ein schlechtes Überzahlspiel, zwei dicke Aussetzer in der Abwehr sowie zwei überforderte Schiedsrichter waren Hauptursachen für die Niederlage im 100. DEL-Duell mit den Adlern. „Die Adler haben uns ziemlich schlau aus der Ruhe gebracht“, sagte Kreis.

Es blieb keine Zeit, den Derby-Sieg zu feiern. Schon knapp 43 Stunden nach dem 2:1 bei den Kölner Haien mussten die Spieler der DEG erneut aufs Eis und wieder wartete eine große Herausforderung auf sie. Kein Geringerer als der amtierende Deutsche Meister gab seine Visitenkarte im Rather Dome ab. Anfang Oktober hatte das Team von Trainer Harold Kreis die Adler Mannheim durch den Treffer von Victor Svensson nach Penaltyschießen mit 5:4 besiegen können, Anfang Dezember dann allerdings trotz einer 3:1-Führung beim 3:5 der Klasse des Gegners Tribut zollen müssen. „Die Adler sind ein Top-Team. Für uns gilt es, die Räume eng zu machen sowie geduldig und intelligent zu agieren. Nur dann haben wir eine Chance“, erklärte Kreis vor der Partie.

Da kam es dem 60-Jährigen natürlich gelegen, dass ihm Verteidiger Alexander Urbom wieder zur Verfügung stand. Doch was nützen neue Kraftreserven, wenn die Schiedsrichter gleich zu Beginn für eine nur wenig nachvollziehbare Strafzeitenorgie sorgen. So sahen sich nach sechs Minuten drei Düsseldorfer vier Mannheimern gegenüber und Torwart Mathias Niederberger desöfteren dem Puck. Als sich die Wogen geglättet hatten, kam die DEG in Schwung. Jetzt stand Adler-Keeper Dennis Endras vermehrt im Brennpunkt, doch gegen die satte Direktabnahme von Maximilian Kammerer in der 17. Minute war auch der 33-Jährige machtlos.

Luke Adam wurde von seinen früheren Fans übel beschimpft

Zwar wurden die Gäste nun druckvoller und hatten durch Huhtala sowie Desjardins zu Beginn des zweiten Drittels auch zwei gute Chancen, insgesamt aber behielt die DEG die Kontrolle. Das auch, weil die Adler für ein Spitzenteam auffällig viele Strafen zogen. Besonders unschön war der Check von Krupp gegen den Kopf von Adam (37.), nach dem der frühere Mannheimer verletzt vom Eis geführt werden musste. Die fünfminütige Überzahl allerdings war schnell Makulatur. Die schwachen Schiedsrichter stellten umgehend gleich zwei Düsseldorfer vom Eis. Ein Geschenk, das die Adler mit dem 1:1 durch Rendulic (39.) gerne annahmen.

Die DEG wirkte geschockt, verlor ihre Linie und geriet nur eine halbe Minute nach Beginn des dritten Drittels binnen 14 Sekunden auf die Verliererstraße. Katic und erneut Rendulic nutzten die Unordnung in der Abwehr gnadenlos aus. Adam kehrte danach auf das Eis zurück, wurde wegen „unkorrekter Ausrüstung“ jedoch umgehend auf die Strafbank geschickt und von den Mannheimer Fans danach als „Zigeuner“ besungen. Es war der höchst unwürdige Abschluss eines Spieles, das bis kurz vor der zweiten Pause eigentlich guten Sport geboten hatte.