DEL-Profi Busch: „Nie wieder Nationalmannschaft“

Berlin (dpa) - Florian Busch hat seine Karriere in der deutschen Eishockey-Auswahl endgültig für beendet erklärt.

Der Stürmer von den Eisbären Berlin, der schon vor rund drei Monaten einen vorläufigen Abschied angekündigt hatte, sagte der „Bild“-Zeitung: „Nie wieder Nationalmannschaft. Ich bin zurückgetreten mit allem Drum und Dran.“

Franz Reindl, Sportdirektor im Deutschen Eishockey-Bund (DEB), teilte mit, Buschs Entschluss schon im November erfahren zu haben. Der Grund für den internationalen Abschied dürften Schwierigkeiten mit den Anti-Doping-Melderichtlinien sein. Eisbären-Manager Peter John Lee meinte: „Es ist schade. Aber man muss Florians Entscheidung akzeptieren.“

Der 26 Jahre alte Busch, einer der talentiertesten Profis in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), sorgte abseits des Eises für den größten Aufreger: Im März 2008 verweigerte der gebürtige Tegernseer in seiner Wohnung einen Dopingtest und holte ihn Stunden später nach. Dieser Vorfall sollte einen langen Rechtsstreit nach sich ziehen. „Ich habe eine Riesendummheit begangen, dafür entschuldige ich mich bei den Eisbären und dem DEB“, hatte Busch damals erklärt.

Der DEB verzichtete auf eine Sperre, wogegen die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA beim Sportgerichtshof CAS klagte. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA rief ebenfalls die Richter in Lausanne an, unter anderem wegen Buschs Einsatz bei der WM 2009 in Kanada. Der CAS sperrte den Spieler im Juni 2009 für zwei Jahre. Weil das Schweizer Bundesgericht dieses Urteil aber aufhob, blieb Busch von einer Sperre verschont. Dennoch verpasste der Stürmer die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver und wenige Monate später die WM in Deutschland.

Im November 2010 stand der 43-malige Nationalspieler vor einem Auswahl-Comeback, schlug eine Einladung von Bundestrainer Uwe Krupp zum „Deutschland-Cup“ in München aber überraschend aus. Busch komme mit den Melderegularien der NADA „einfach nicht zurecht“ und habe „panische Angst“, wieder einen Fehler zu machen, hatte DEB-Sportdirektor Reindl damals mitgeteilt.