Augsburger Ärgernis: Vizemeister verpasst Playoffs

Berlin (dpa) - Die Augsburger Panther sind in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) tief gefallen. Vor dem Absturz des Vizemeisters hatte Trainer Larry Mitchell lange gewarnt.

„Unser Ziel ist der zehnte Platz, und dafür muss es gut laufen. Wir sind immer noch die Augsburger Panther, der Club mit dem kleinsten Etat in der DEL“, war regelmäßig von Mitchell zu hören, der im Vorjahr mit dem Finaleinzug das „Wunder von Augsburg“ vollbracht hatte. Nach der 3:4-Niederlage gegen die Eisbären Berlin sind die Playoffs in dieser Saison abgeschrieben. Das neue Ziel: Nicht Tabellenletzter werden.

Augsburg schaffte es im gesamten Saisonverlauf nicht, eine zweite Angriffsformation zu finden, die ausreichend torgefährlich war. Etwas ausgeglichen wurde dies durch die Reihe, die überragend spielte. DEL-Topscorer Darin Olver (23 Tore und 47 Vorlagen) und seine Nebenleute Barry Tallackson und Noah Clarke punkteten zuverlässig. Beim Rest der Angreifer herrschte zu oft Tor-Flaute.

Überraschenderweise verfügten die Panther über das beste Powerplay-Spiel der Liga und erzielten nach Düsseldorf die meisten Tore aller DEL-Teams, kassierten aber auch die meisten. Das Augsburger Hauptproblem lag in der Defensive. „Ich kann auch nicht erklären, warum die selben Spieler immer wieder die selben Fehler machen“, blieb auch Coach Mitchell ratlos. 15 Spiele verloren die Augsburger nur mit einem Tor Unterschied.

Bislang hat noch kein Spieler einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Olver und Tallackson wechseln nach Berlin und Mannheim, auch Noah Clarke dürfte kaum zu halten sein. Ebenso werden die Verteidiger Florian Kettemer (Mannheim) und Benedikt Kohl (Wolfsburg) Augsburg wohl verlassen, gleiches gilt für Nationaltorhüter Dennis Endras. Wen Trainer Mitchell gern halten möchte, darüber schwieg er bislang. „Ich glaube nicht, dass viele nächste Saison noch in Augsburg spielen“, meinte er.