Coach Zach mit „normalem Gefühl“ in sein Playoff-Finale

Mannheim (dpa) - Sein Comeback im Eishockey ist vielleicht kürzer als gedacht - einem Hans Zach raubt aber auch ein frühes Ende nicht den Schlaf.

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Ganz entspannt gibt sich die schillernde Trainer-Figur vor dem womöglich entscheidenden Playoff-Duell seiner Adler Mannheim gegen die Kölner Haie und seinen Kollegen Uwe Krupp am Mittwoch. So viel hat der Routinier erlebt, dass ihn auch sein möglicher letzter Auftritt an der Bande nicht aus der Fassung bringt. „Sehr gut“, antwortete Zach knapp auf die Frage, wie er derzeit schlafe und meint: „In aller Ruhe gehen wir das an“.

Mit 1:3 liegen seine Mannheimer in der Viertelfinal-Serie „Best of Seven“ im Hintertreffen. Einmal noch verlieren und Zach geht kurz vor seinem 65. Geburtstag am Sonntag zurück in den Ruhestand. Erst vor rund zwölf Wochen war der Bad Tölzer überraschend wieder aufgetaucht und hatte den Posten beim baden-württembergischen Traditionsverein übernommen. „Das Spiel am Mittwoch wird natürlich das schwerste für uns“, gab der 64-Jährige zu. Aber noch könne man das Aus vermeiden. Wie? „Indem man drei Spiele gewinnt, so einfach ist das“, so Zach.

Das Rezept des früheren Bundestrainers und dreimaligen Champions mit der Düsseldorfer EG scheint einfach. „Am besten ist es, ihnen die Wahrheit zu sagen, wie es ausschaut“, beschrieb Zach die Ansprache an seine Mannheimer Profis. Ab und an tigert das Trainer-Urgestein noch immer hinter der Bank herum, während seine Cracks auf dem Eis versuchen, seine zumeist defensive Taktik umzusetzen. Passt ihm etwas nicht, nimmt er sich manchen Spieler direkt vor. „Wir Bayern verstehen die direkte Ansprache und nehmen das nicht übel“, befand der gebürtige Garmisch-Partenkirchener Martin Buchwieser.

Zach hat die Mannheimer trotz des drohenden Ausscheidens stabilisiert und ist zufrieden mit seinem Team. „Druck setzt man keinen auf die Spieler. Sie haben ja ihre Sache bisher gut gemacht“, meinte er. Nur die Fehler müssten sie weiter abstellen. Das Duell Vierter gegen Fünfter der Hauptrunde oder auch Zach gegen Krupp ist das brisanteste und ausgeglichenste Viertelfinale der diesjährigen Saison der Deutschen Eishockey Liga.

Nur ein Tor machte in den bisherigen vier Partien jeweils den Unterschied aus, zwei Spiele endeten erst in der Verlängerung. „Einen Tick“ seien die Kölner „cleverer und besser“ gewesen, befand Zach. Enttäuscht sei er auch bei einem Saisonende nach Spiel fünf nicht. Schließlich würden seine Mannheimer gut arbeiten und kämpfen.

Zumindest die Mannheimer Verantwortlichen hatten sich das Comeback des Trainer-Urgesteins aber sicher anders vorgestellt. Seit sieben Jahren warten sie auf einen DEL-Titel. Auch deswegen gruben sie Anfang des Jahres eines der markantesten Gesichter des deutschen Eishockeys wieder aus. Nach dem Gewinn der Meisterschaft Ende April 2010 mit den Hannover Scorpions hatte sich Zach zurückgezogen.

Für die Zeit nach der Saison hat Zach den gemeinsamen Urlaub mit seiner Frau auf den Kanarischen Inseln längst geplant. Mit dem Trainer-Job soll dann wieder Schluss sein. Da gebe es auch nichts dran zu rütteln, betonte Zach am Dienstag erneut. „Es gibt keine Entschlüsse zu ändern.“ Und ob die Partie am Mittwoch seine letzte ist oder nicht, spielt keine große Rolle: „Das ist ein ganz normales Gefühl“.