DEL-Finals: Ingolstadt schafft Ausgleich gegen Mannheim

Ingolstadt (dpa) - Die Mannheimer Favoriten schlichen aus der Halle, die wiedererstarkten Eishockey-Cracks des ERC Ingolstadt feierten indes den Ausgleich in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft.

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Torgarant Brandon Buck mit einem Doppelpack und ein fast unbezwingbarer Goalie Timo Pielmeier bescherten dem Titelverteidiger der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen verdienten 5:2 (0:0, 1:0, 4:2)-Sieg und den Ausgleich zum 1:1 in der Best-of-Seven-Finalserie. „Timo hatte eine Riesen-Tag“, lobte ERC-Kapitän Patrick Köppchen, Coach Larry Huras brüllte durch die Kabine: „Brandon Buck, Superstar!“

In einer intensiven und hochklassigen Partie hatte Topscorer Buck mit seinen Playoff-Toren acht und neun (21./46. Minute) für die Führung gesorgt, Jared Ross (49.), Derek Hahn (51.) und Petr Taticek (60.) machten den Erfolg perfekt. „Ich bin stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Huras, der die Oberbayern nach deren Überraschungscoup vom Vorjahr zum zweiten Meistertitel der Vereinshistorie führen will.

„Das wird noch ein Spaß“, meinte Buck und betonte. „Jeder von uns wusste, dass es ein lange Serie werden wird.“ Zum Gewinn des begehrten Silberpokals sind in der Endspielserie vier Siege nötig - die Entscheidung kann nun also frühestens in Partie fünf fallen.

Dem Hauptrundensieger Adler Mannheim reichten die Tore durch Ronny Arendt (47.) und Robert Raymond (55.) nicht, an diesem Nachmittag war der sechsmalige Meister vor 4815 Anhängern nicht zielstrebig und präzise genug. „Ingolstadt hat verdient gewonnen“, meinte Trainer Geoff Ward. Nationalspieler Marcus Kink forderte vor der schon am Dienstag anstehenden dritten Finalpartie: „Wir müssen vor dem gegnerischen Kasten kaltschnäuziger werden.“

Wie es geht, zeigte die starke Ingolstädter Angriffsreihe mit Buck, Taticek und Routinier Thomas Greilinger, die allein drei Tore und drei Assists zum Erfolg beisteuerte. Bei zwei blitzschnellen Angriffen war Buck von Nationaltorwart Dennis Endras nicht zu stoppen. „Wir haben Mannheim unser Spiel aufgedrückt“, lobte Stürmer Patrick Hager, der den Erfolg auch psychologisch hoch einschätzte. „Wir haben versucht, dem Gegner unter die Haut zu gehen.“

An der Moral der Adler dürfte auch genagt haben, dass Pielmeier nach seinem entscheidenden Patzer beim 1:2 nach Verlängerung in Spiel eins eine titelwürdige Vorstellung ablieferte. Der Nationalspieler hielt den ERC mit herausragenden Aktionen im Spiel, parierte allein im zweiten Drittel 15 Torschüsse und zeichnete sich vor allem gegen Martin Buchwieser mit einer Weltklasse-Parade aus (25.). Im selben Abschnitt überstand der ERC auch eine halbminütige 3:5-Unterzahl. „Das war vielleicht der Schlüsselmoment“, fand Trainer Huras.

Spektakulär wurde es dann im Finish: Mannheim zog noch einmal an, doch nachdem Andrew Joudrey nur den Pfosten getroffen hatte (43.), machte es Buck besser. Die Vorentscheidung? Von wegen! Die in diesen Playoffs auf Comebacks spezialisierten Mannheimer hatten beim 1:2 durch Arendt die schnelle Antwort parat. Im Gegensatz zu Wolfsburg, das im Halbfinale gegen Mannheim dreimal ein 0:3 noch aus der Hand gab, wusste aber auch der ERC durch Ross und Hahn zurückzuschlagen. Das 2:4 durch Raymond reichte Mannheim nicht mehr, mit einem Treffer ins leere Tor krönte Taticek den starken Ingolstädter Nachmittag.