EHC München im DEL-Finale - Nürnberg besiegt Wolfsburg
München (dpa) - Der EHC München steht nach einem dramatischen 5:4 (3:1, 0:1, 2:2) gegen die Kölner Haie erstmals im Finale um den Meistertitel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Der noch benötigte vierte Sieg gelang dem Vorrundensieger am Freitag vorzeitig in der Best-Of-Seven-Halbfinalserie. Der Siegtreffer durch Frank Mauer (60.) fiel in einer irren Schlussphase.
Die Mehrzahl der 6142 Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen, als der Nationalspieler 23 Sekunden vor dem Ende zum Endstand traf. Nur elf Sekunden zuvor hatte Dragan Umicevic die aufopferungsvoll kämpfenden Kölner zum 4:4 und damit vermeintlich in die Verlängerung geschossen. Stattdessen gewann München die Serie 4:1 nach Siegen.
„Das war ein unglaublicher Kraftakt. Wir sind sehr stolz und genießen jetzt nur diesen Moment“, jubelte Siegtorschütze Mauer, der bereits zum zwischenzeitlichen 2:0 (9.) getroffen hatte. Das erste Finale findet am kommenden Freitag auf jeden Fall in München statt.
Der Gegner steht indes noch nicht fest, da die Grizzlys Wolfsburg im anderen Halbfinale auch die zweite Möglichkeit zum vorzeitigen Endspiel-Einzug ungenutzt ließen. Die Nürnberg Ice Tigers gewannen mit 3:2 (0:0, 0:2, 2:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung und verkürzten die Serie mit dem zweiten Sieg am Stück damit auf 2:3.
Den Siegtreffer besorgte DEL-Topscorer Patrick Reimer erst in der zweiten Verlängerung (86.). „Wir werden jetzt alles daran setzen, die Serie daheim auszugleichen“, sagte der Matchwinner. In Nürnberg kommt es am Sonntag nun zum sechsten Match. Gelingt den Niedersachsen auch dann nicht der vierte Sieg, kommt es am kommenden Dienstag noch einmal zum entscheidenden siebten Spiel in Wolfsburg.
Vor 4087 Zuschauern, darunter die Bundesliga-Fußballer des VfL, sahen die Hausherren nach einem starken zweiten Drittel und Toren von Tyson Mulock (30.) und Christoph Höhenleitner (33.) schon wie die Sieger aus. Im Schlussdrittel kamen die Franken plötzlich noch einmal zurück und erkämpften sich durch Derek Joslin (48.) und Brandon Segal (49.) den verdienten Ausgleich, ehe Reimer in der Verlängerung zuschlug.
Ähnlich dramatisch war es auch in München, wo Köln nach dem ersten Drittel bereits 1:3 zurückgelegen, sich aber wieder zurück gekämpft hatte. Tore von Philip Gogulla (10.), Ryan Jones (23.) und Andreas Falk (49.) waren aber ebenso wie der Ausgleich zu wenig. Die übrigen EHC-Tore hatten Jason Jaffray (4.), Mads Christensen (12.) und Dominik Kahun (44.) besorgt.