Mannheim stolpert erneut - Reul verletzt
Berlin (dpa) - Doppelt bitter für den DEL-Spitzenreiter: Die Adler Mannheim haben vor heimischer Kulisse ein 1:2 nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters kassiert und auch noch den Ausfall von Nationalverteidiger Denis Reul zu verkraften.
Der 22 Jahre alte Eishockey-Profi zog sich Brüche des Augenhöhlenbodens und des Kiefernhöhlenbodens zu. Der wichtige und derzeit stärkste Verteidiger bei den Adlern erlitt zudem eine Gehirnerschütterung und Platzwunden im Gesicht. Reul war unmittelbar vor dem 0:1 durch Mike York in der dritten Minute gegen die Bande geprallt.
Nachdem Yannic Seidenberg bereits zwei Minuten später für die immer noch leicht geschockten Mannheimer ausgeglichen hatte, gelang York auch der entscheidende Siegtreffer für die Gäste vor 9338 Zuschauern. Die Mannheimer holten damit aus den vergangenen sechs Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga lediglich vier Punkte. Am Freitagabend hatten sie ihren Zähler erst im Penalty-Schießen gegen die Hannover Scorpions gewonnen. Auch in den vergangenen Jahren machten die Adler immer wieder ein Herbsttief durch und verschenkten wichtige Punkte in der Meisterschaft.
„Heute war es eine Ergebniskrise“, sagte Trainer Harold Kreis nach dem Spiel gegen Iserlohn. Die Roosters sind mit 19 Punkten die derzeit stärkste Auswärtsmannschaft. Mit diesem Resultat „können wir nicht zufrieden sein“, fügte Kreis hinzu.
Trotz der Niederlage steht Mannheim mit 38 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze der DEL, vor allem dank teilweise zwei Spielen mehr als die Verfolger. Die Hamburg Freezers (37) kamen aber bis auf einen Punkt ran. Die Hanseaten gewannen vor heimischer Kulisse gegen den EHC München mit 1:0 dank des Treffers von Thomas Oppenheimer (26.).
Der ERC Ingolstadt verpasste hingegen, mit den Hamburgern gleichzuziehen. Gegen die Kölner Haie unter Ex-Nationaltrainer Uwe Krupp gab es vor heimischer Kulisse eine 2:4-Niederlage. Dritter sind die DEG Metro Stars (35). Die Düsseldorfer erzielten gegen die Hannover Scorpions einen klaren 4:1-Sieg.
Auf vier Zähler verkürzten die Eisbären Berlin den Rückstand auf die Adler. Der Titelverteidiger setzte sich beim Tabellenletzten Nürnberg Ice Tigers mit 2:4 durch und bejubelte damit den ersten Auswärtssieg nach drei Niederlagen.
Mit dem höchsten Sieg in der laufenden Saison schlugen außerdem die Grizzly Adams Wolfsburg die ersatzgeschwächten Krefeld Pinguine. Der Playoff-Finalist der vergangenen Saison entschied das Heimspiel vor nur 1788 Zuschauern mit 10:2 für sich. Allein Matthew Dzieduszycki traf dreimal ins Schwarze.