Ustorf offenbar schwerer verletzt als angenommen
Berlin (dpa) - Der Berliner Eishockeyprofi Stefan Ustorf ist offenbar schwerer am Kopf verletzt als bisher angenommen.
Sein behandelnder Arzt Ingo Schmehl, Klinikdirektor der Neurologie am Unfallkrankenhaus Berlin, hat bei dem Kapitän der Eisbären eine ältere Narbe in der linken Gehirnhälfte entdeckt. Dies meldet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Die Narbe sei nach Einschätzung des Mediziners mit hoher Wahrscheinlichkeit Resultat zahlreicher Gehirnerschütterungen im Verlauf der langjährigen Karriere Ustorfs.
„Natürlich sind uns diese Details bekannt. Aber diese Geschichte wird hier sehr dramatisch dargestellt“, sagte Eisbären-Sprecher Daniel Goldstein der Nachrichtenagentur dpa. Der 38 Jahre alte Ustorf soll bereits unter Wortabrufstörungen leiden, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Hirntests bei Ärzten in Berlin. Dies wollte der Vereinssprecher nicht bestätigen.
Der Ex-Kapitän der Nationalmannschaft hatte sich am 6. Dezember 2011 im DEL-Spiel gegen Hannover ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Ustorf glaubt, dass er zum Zeitpunkt der Partie bereits an einer Gehirnerschütterung litt, die noch nicht ausgeheilt gewesen war, sagte er dem Nachrichtenmagazin.
„Die Gehirnerschütterungen im Eishockey sind bei uns ein ganz wichtiges Thema. Und wir hoffen, dass da bald Lösungen gefunden werden, sie zu vermeiden. Für Stefan droht die Möglichkeit, dass er seine Karriere nicht fortsetzen kann. Es ist unwahrscheinlich, dass er diese Saison noch einmal spielen kann“, erklärte Goldstein.