Wolfsburg schlechte Verlierer - Köln vor dem DEL-Aus

Wolfsburg (dpa) - Im Angesicht des Ausscheidens präsentieren die Grizzly Adams Wolfsburg mal wieder ihre hässliche Fratze. Drei Niederlagen in drei Playoff-Spielen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zehren an den Nerven des Bärenteams.

Weil die Grizzlys das glatte Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter Straubing offenbar nur schwer akzeptieren können, brannten beim vorentscheidenden 1:3 bei einigen Spielern die Sicherungen durch. Mit zwei bösen Fouls und folgenden Matchstrafen dezimierte sich Wolfsburg für das vierte Spiel selbst. In Bayern, wo Straubing die Niedersachsen am Freitag mit 7:0 demütigte, kann am Mittwoch schon alles vorbei sein.

„Wir wollten hart spielen, aber niemanden verletzen“, sagte Wolfsburg-Coach Pavel Gross. Das Vorhaben war im zweiten Drittel nicht aufgegangen. Andre Huebscher und Christopher Fischer verletzten binnen Sekunden ihre Gegenspieler mit Checks von hinten, gingen frühzeitig duschen und müssen nun am Mittwoch zusehen. Gewinnt Straubing auch dieses Duell, ist die Serie endgültig entschieden.

Bereits in den vergangenen Playoffs kam Wolfsburg mit einer Niederlage nicht zurecht. Bei der entscheidenden Finalpleite 2011 gegen Berlin waren es damals die Fans, die den Meistertitel der Eisbären mit unsportlichen Pfiffen quittierten und bei der Pokalübergabe für einen unwürdigen Rahmen sorgten.

Auch sportlich läuft beim letztjährigen Meisterschaftszweiten derzeit einiges daneben. Die Topreihe um Nationalspieler Kai Hospelt, Sebastian Furchner und Norm Milley „funktioniert überhaupt nicht“, schimpfte Gross. Auch Verletzungen machten den Grizzlys zuletzt zu schaffen. Am Sonntag stand Stürmer John Laliberte zwar wieder auf dem Eis, dafür fehlte Verteidiger Nathan Paetsch. In Straubing dürfte zudem Marvin Degon mit einer Gehirnerschütterung ausfallen. „Das müssen wir beobachten“, sagte Manager Charly Fliegauf knapp.

Gesprochen wird momentan wenig in Wolfsburg. Zu groß scheint derzeit der interne Bedarf an Aufarbeitung zu sein. Nicht nur Gross schwant, am Mittwoch „ein Wunder“ zu benötigen.

Das brauchen auch die Kölner Haie gegen Meister Berlin. Mit einer Energieleistung zum Vorrundenende schwammen die Haie noch auf der Erfolgswelle in die Playoffs. Dort scheint ihnen die Puste auszugehen. Wie Wolfsburg kassierten die Rheinländer mit 1:3 bereits die dritte Niederlage im dritten Spiel. „Gegen die Eisbären musst du bis an die Grenze des Erlaubten gehen. Denn wenn du versuchst, mit Berlin mitzuspielen, nehmen sie dich gnadenlos auseinander“, befand Haie-Coach und Ex-Bundestrainer Uwe Krupp. Geschieht dies am Mittwoch wieder nicht, ist auch für den achtmaligen deutschen Meister früh Schluss.