Eishockey-Team verliert gegen Schweiz - Abstieg droht

Prag (dpa) - Die deutschen Offensivverweigerer schlichen nach der bitteren 0:1-Pleite gegen die Schweiz mit versteinerter Miene und hängenden Köpfen vom Eis.

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Nach dem zweiten torlosen WM-Spiel hintereinander ist nicht nur die erste Viertelfinalteilnahme seit 2011 für das deutsche Eishockey-Nationalteam in weite Ferne gerückt. „Ich denke jetzt sicher nicht über das Viertelfinale nach“, sagte Routinier Kai Hospelt nach der bitteren Pleite.

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Aus gutem Grund: Durch den 1:0-Sieg Frankreichs am Abend in Prag gegen Österreich droht nun sogar wieder der erste Abstieg seit 2009. Damals war Deutschland nur wegen der folgenden Heim-WM erstklassig geblieben. Kurz nach dem Spiel am Nachmittag war das Thema Abstieg noch Tabu. „Wer nach unten schaut, ist hier fehl am Platze“, meinte der gegen die Schweiz starke Keeper Timo Pielmeier (Ingolstadt).

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Die Leistung gegen den Vize-Weltmeister von 2013 war auch kein Vergleich zu der schlichten Einsatzverweigerung am Sonntag beim 0:10 gegen Kanada. „Das war ein großer Schritt nach vorne. Das haben die Jungs gut gemacht“, lobte Bundestrainer Pat Cortina die kämpferische Leistung nach dem 0:1 (0:0, 0:0, 0:1), das Dennis Hollenstein in einer Nervenschlacht zweier schwacher Teams erst sieben Minuten vor dem Ende besiegelte. Dann schob Cortina entscheidend hinterher: „Jetzt müssen wir an der Offensive arbeiten“.

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120 Minuten ist Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Tschechien ohne Torerfolg. Nur zwei Treffer in drei Spielen - das ist viel zu wenig für die erhoffte Viertelfinalteilnahme. Auch wenn Cortina meinte: „Alles ist noch möglich, wir haben noch vier Spiele“.

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Realistisch ist das indes nicht mehr. Aus den nächsten Spielen gegen Schweden (Donnerstag/20.15 Uhr), Lettland (Freitag/20.15 Uhr) und Gastgeber Tschechien (Sonntag/16.15 Uhr) sollte Deutschland nun punkten, um am 11. Mai ein Abstiegsendspiel gegen Österreich (Montag/16.15 Uhr) zu vermeiden.

Noch steht Deutschland mit drei Zählern wegen des 2:1 zum Auftakt über Frankreich vor dem nun punktgleichen Mit-Ausrichter. Dahinter rangieren noch Österreich (2) und Lettland (0). Die Letten haben aber bislang nur gegen die Top-Nationen gespielt. Alle Teams haben noch vier Spiele zu absolvieren. Zeit genug also noch für Cortina, um an der harmlosen Offensive zu arbeiten.

„Unser Powerplay ist zu schlecht, das muss besser sein“, kritisierte Hospelt zutreffend. In drei Überzahlsituationen kam nicht eine gefährliche Situation vor dem Schweizer Tor zustande. „Wir haben eine überragende Torhüterleistung hergeschenkt“, schimpfte Mannheims Meisterspieler Hospelt weiter und machte den Eindruck, als müsse er sich noch zurückhalten: „Wir haben gekämpft wie verrückt und stehen trotzdem mit leeren Händen da“.

Cortina hatte dem 25-Jährigen Pielmeier diesmal den Vorzug vor Mannheims Dennis Endras gegeben, der beim 2:1 gegen Frankreich und beim 0:10 gegen Kanada begonnen hatte. „Timo war herausragend“, lobte auch Cortina den Goalie nach dessen ersten WM-Spiel. Der so Gelobte war indes frustriert ob seiner Vorderleute: „Wenn man ehrlich ist, haben wir nicht eine echte Torchance gehabt.“

Überhaupt war beiden Teams der Druck anzumerken. Die Schweiz war überraschend mit einer Niederlage gegen Österreich gestartet. Beide Mannschaften spielten vor 10 253 Zuschauern wenig strukturiert, das Spiel war sehr zerfahren und von etlichen Unterbrechungen geprägt.