Adduono: Das muss sich bessern
Wirkt der 4:3-Sieg beim Meister in Ingolstadt wie eine Erlösung? Das Leistungsbarometer der Pinguine — und was der Trainer dazu sagt.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben durch den 4:3-Erfolg beim ERC Ingolstadt am Sonntag den Anschluss an die Pre-Play-off-Plätze wieder hergestellt. Für das Team von Trainer Rick Adduono kann dieser Erfolg nach zuletzt vier Niederlagen in Serie aber nur der Anfang gewesen sein, um bei der Vergabe der Play-off-Plätze ein Wörtchen mitzureden. Auftritt und Leistung in Ingolstadt stimmten, gleichwohl gibt es für die Pinguine noch Einiges zu verbessern. Trainer Rick Adduono nimmt in der WZ dazu Stellung.
Die Pinguine stehen in der Überzahlstatistik auf dem viertletzten Rang. Die Powerplay-Quote beträgt bei 140 Überzahlsituationen (4,3 pro Spiel) und 21 Toren lediglich 15 Prozent. Im Dezember waren die Pinguine in nur zwei von sieben Spielen in Überzahl erfolgreich.
Rick Adduono: „Unsere Powerplayquote ist weit unter den Werten der letzten Jahre. Der Ausfall von Adam Courchaine, unserem besten Passgeber, schmerzt da natürlich sehr.“
In den letzten Jahren immer eine Trumpfkarte der Pinguine, ist das Unterzahlspiel in dieser Saison nicht von Erfolg gekrönt. Die Quote von 79,7 Prozent können nur die Schwenninger Wild Wings unterbieten. In den sieben Spielen im Dezember hagelte es zwölf Gegentore in Unterzahl, allein gegen Wolfsburg kassierte das Adduono-Team in zwei Begegnungen acht Tore in Unterzahl. Immerhin gelang Marcel Müller mit dem Treffer zum 2:2 in Ingolstadt das dritte Unterzahltor der laufenden Saison.
Rick Adduono: „Die Quote wird durch die Gegentreffer gegen Wolfsburg in den Keller gezogen. Unser Penaltykilling war immer hervorragend in den vergangenen Jahren, und ich sehe uns auf einem guten Weg, in Unterzahl wieder zu alter Stärke zu finden.“
Lange Zeit experimentierte Trainer Rick Adduono, um die Reihen richtig zusammenzustellen. Als sich mit der Verpflichtung von Marcel Müller eine starke erste Reihe mit Müller, Pietta und Courchaine gefunden hatte, fiel Courchaine schnell verletzt aus. Martin Schymainski macht seine Sache seitdem neben Pietta und Müller gut, musste sich aber — wie fast jeder Stürmer im Team — nach der 2:5-Pleite in Wolfsburg erneut auf andere Mitspieler einstellen, ehe Adduono vor dem Derby gegen die DEG alles wieder auf Anfang stellte.
Rick Adduono: „Als Trainer sehe ich immer, was auch hinter der Bande passiert und wie die Reihen sich fühlen, deshalb habe ich im letzten Drittel in Wolfsburg die Reihen getauscht. Die erneute Umstellung gegen Düsseldorf hat dann aber im Spiel gefruchtet und ich finde, dass unsere Reihen sowohl gegen die DEG als auch in Ingolstadt gut harmoniert haben.“
Der schnelle 0:2-Rückstand in Ingolstadt stand sinnbildlich für die schlechte Defensive in den vergangenen Wochen. 108 Gegentore der Pinguine werden nur von den Kellerkindern Augsburg, Straubing und Schwenningen überboten. Und selbst die Wild Wings erzielten gegen den KEV zuletzt sieben Treffer. Insgesamt kassierten die Schwarz-Gelben im Dezember 34 Gegentore in bisher sieben Spielen — 4,9 Gegentore pro Spiel im Schnitt.
Rick Adduono: „Natürlich gefällt mir der Gegentorschnitt nicht. Wir haben einfach zu viele Treffer in Unterzahl hinnehmen müssen. Am Anfang der Saison haben wir es defensiv ordentlich gemacht. Da war es für Tomas Duba auch einfacher, mal ein Spiel zu entscheiden.“
Der Sieg in Ingolstadt war der erst dritte Sieg über 60 Minuten auswärts. Drei weitere nach Verlängerung oder Penaltyschießen kommen hinzu. Vertrauen müssen die Pinguine deshalb auf ihre Heimstärke. Im König-Palast gelangen immerhin acht reguläre und zwei Siege nach Verlängerung. Da dürfte es von Vorteil sein, dass von den nächsten sieben Spielen fünf an der Westparkstraße stattfinden.
Rick Adduono: „Wenn ich das Team in Auswärtsspielen mit dem im letzten Jahr vergleiche, fehlt uns bislang der Charakter, unbedingt punkten zu wollen. Das hat auch mit Erfahrung zu tun, die uns durch die Abgänge im Sommer verlorengegangen ist. Das Spiel in Ingolstadt macht mir Mut, dass wir nach den Niederlagen in Schwenningen, Wolfsburg und Mannheim auf dem richtigen Weg sind.“