Auf Klassenfahrt mit den Pinguinen
Die Reise der Krefelder zum CHL-Spiel in Oulu hat ihre kleinen Tücken, aber Essen gibt es reichlich.
Oulu. Wenn man mit den Krefeld Pinguinen zu einem Auswärtsspiel in der Champions Hockey League unterwegs ist, kann man sich schon mal fühlen, wie auf einer Klassenfahrt. Wenn die Anreise dann auch noch 2000 Kilometer dauert und mit zwei Flügen samt Umstieg verbunden ist, bleiben die Anekdoten nicht aus. So auch bei der Tour zum CHL-Rückspiel beim finnischen Meister Kärpät Oulu am Mittwoch.
Alles beginnt damit, dass Verteidiger Steve Hanusch beim Check-in am Düsseldorfer Flughafen gegen 10.15 Uhr an einem Stehtisch Platz genommen hat, um seinen Mannschaftskollegen den Weg zum richtigen Gate zu weisen. Und siehe da, nicht wenige wären ohne die Hilfe ihres Mitspielers wohl schnurstracks in südlichere Gefilde geflogen.
Als sich alle 28 Reiseteilnehmer (20 Spieler, drei Geschäftsstellenmitarbeiter, das Trainerduo, zwei Physiotherapeuten und Betreuer Christian Menningen) im Essbereich vor dem Abflug eingefunden haben, gibt es Lasagne — zum Frühstück. Für Daniel Pietta und Co. nichts Außergewöhnliches. Einzig Hanusch und Kyle Sonnenburg bekommen wegen einer Unverträglichkeit Reis mit Hühnchen aufgetischt.
Noch ein Kaffee hinterher und schon geht es zum Flieger gen Helsinki. Doch wer denkt, dass die beinharten Eishockeyprofis nichts aus der Ruhe bringen kann, der irrt. Martin Schymainski muss sich laut eigener Aussage vor dem Flug konzentrieren, um nicht nervös zu werden. Christian Kretschmann und Thomas Supis setzen hingegen die Kopfhörer auf und schlafen augenscheinlich sofort ein. Den Sportteil aus der WZ gönnt sich noch Co-Trainer Reemt Pyka, der sich mit Rick Adduono eine Sitzreihe in dem nur rund 100 Fluggäste fassenden Flieger teilt. Im Gespräch mit der WZ gesteht Herberts Vasiljevs dann noch, dass „kleine Turbulenzen okay seien, große nicht“ — kurz bevor die Maschine mehr als bedenklich durchgeschüttelt wird.
Doch ein paar Minuten später ist der Spuk vorbei, der Flieger landet in Helsinki, wo es direkt weiter zum Anschlussflug nach Oulu geht. Doch vor dem Gate 13 herrscht irgendwann Hektik. Pyka versucht Andi Driendl und Co. auf dem Handy zu erreichen, nur es geht keiner ran.
Kurz vor Abflug erscheinen die fehlenden Pinguine. „Wir waren nur kurz was essen“, grinst Driendl. In Oulu angekommen, wartet bereits ein gemieteter Bus auf die Mannschaft am Flughafen.
Als Letzter holt Schymainski seine Tasche vom Band, als er merkt, dass es nicht seine ist. Mit einem Grummeln geht der Publikumsliebling zum Bus, der das Team erstmal irgendwohin fährt, um — genau — etwas zu essen. Sandwiches sind es dieses Mal, bevor Trainer Adduono sein Team in der „Energia Areena“ aufs Eis bittet. Der Kanadier geht nicht zimperlich mit seinen Spielern um, die sich in der Eishalle wie zu Hause fühlen dürften, ähnelt sie doch einer Mischung aus KöPa und Rheinlandhalle. Unter den Augen der B-Junioren von Kärpät Oulu und sogar drei Fans der Pinguine absolvieren die Schwarz-Gelben ihre Eiszeit, bevor es wieder Essen gibt. Und dann geht es ins Bett — wie auf einer Klassenfahrt eben.