Das Drama von Wolfsburg
Geführt, zwei Penaltys, ausgeglichen - am Ende besiegelt ein kurioses Tor das Saison-Aus der Pinguine.
Wolfsburg. Als Daniel Pietta zum letzten Spiel der Pre-Play-off-Serie bei den Grizzly Adams Wolfsburg seine Mannschaft auf die Eisfläche führte, huschte dem Kapitän der Krefeld Pinguine ein gewaltiges Grinsen über das Gesicht. Rund 1000 KEV-Fans hatten die EisArena in Niedersachsen zu einer Heimspielstätte für das Team von Trainer Rick Adduono gemacht.
Rund drei Stunden später mochte Pietta den Blick zuerst kaum Richtung Fanblock heben, um sich für eine atemberaubende Unterstützung zu bedanken. Zu tief saß der Stachel nach der 2:3-Niederlage und das ultimative Saison-Aus für die Pinguine im entscheidenden Spiel um den Einzug ins Play-off-Viertelfinale. „Natürlich ist das richtig bitter und dann auch schwer, nach so einer Niederlage zu begreifen, dass die Play-offs vorbei sind“, sagte ein frustrierter Pietta auf dem Weg in den Mannschaftsbus.
Die Pinguine hatten auch im dritten Spiel physisch deutlich mehr zuzusetzen als das Team von Pavel Gross. Es dauerte keine 30 Sekunden, da hatte Marcel Müller die erste Großchance auf dem Schläger. Rund eine Minute später brachte Mike Mieszkowski sein Team in Führung und die schwarz-gelbe Fanwand zur Ekstase. „Danach müssen wir einfach weitere Tore machen“, sagte Christian Kretschmann. Doch trotz bester Einschussmöglichkeiten wollte der zweite Treffer nicht fallen.
Und dann wendete sich das Spiel binnen Sekunden im Mittelabschnitt. Oliver Mebus, der für den gesperrten Nick St.-Pierre spielte, sollte laut Ansicht der Schiedsrichter Tyler Haskins beim Torschuss gefoult haben. Den fälligen Penalty versenkte der Wolfsburger Kapitän Tyler Haskins zum 1:1 (24.).
Sekunden nach dem Gegentor gab es erneut Penalty für die Wölfe, doch Tomas Duba parierte gegen Sebastian Furchner. Die Pinguine kamen dann durch den Treffer von Pietta 44 Sekunden vor Drittelende zum 2:2.
Und trotz Krefelder Torchancen, die von der Anzahl her für eine ganze Siegesserie ausgereicht hätten, blieb es bis weit ins Schlussdrittel hinein ein enger Schlagabtaisch. Haskins sorgte dann für das tragische Ende, als er den Puck unter dem Schoner von Duba zum 3:2-Sieg einschob (55.). Die Pinguine kämpften, schossen und forderten die Fans noch mal auf Gas zu geben — doch es sollte nicht sein.
Das Aus der Pinguine war besiegelt. „Das wird sicherlich noch einige Tage brauchen, bis wir diese Niederlage verarbeitet haben“, sagte Adduono, während die Spieler mit versteinerter Miene das Eis verließen.