Play-offs in Krefeld Darauf müssen die Pinguine gegen Weiden besonders achten

Krefeld · Die Krefeld Pinguine starten am Mittwoch in die Play-offs der DEL 2. Die Blue Devils haben den Krefeldern in der Saison schon Probleme bereitet.

Auf die Krefeld Pinguine kommt in den Play-offs gegen Weiden wie diese Szene aus einem früheren Spiel zeigt, eine knifflige Aufgabe zu.

Foto: samla.de

Vorhang auf für die beste Zeit in der Eishockey-Saison. Die Play-offs sind nun auch endlich in der Seidenstadt angekommen. Nachdem die Pre-Play-offs am Sonntag mit dem Sieg der Blue Devils Weiden gegen den EC Bad Nauheim zu Ende gegangen sind, steht fest, dass die Krefelder auf den DEL 2-Aufsteiger treffen. Grund genug, sich vor der Serie den Gegner und die Konstellation in der Liga genauer anzuschauen.

So sehen die Viertelfinals aus

Das Viertelfinale startet am Mittwoch mit vier spannenden Serien in der DEL 2. Neben der Serie der Krefeld Pinguine und den Blue Devils Weiden gibt es das Duell der Dresdner Eislöwen gegen die Starbulls Rosenheim. Diese Auseinandersetzung verspricht auf jeden Fall die größte Spannung, treffen dort der vierte auf den fünften der Hauptrunde. Dresden verlor vor den Play-offs fünf Spiele in Serie, denkbar ungünstig vor der Endrunde.

Weiter geht es mit der Serie der Ravensburg Towerstars und dem EV Landshut. Die Towerstars, die zuletzt vier von fünf Spielen gewinnen konnten, wurden vor zwei Jahren Meister und sorgten dafür, dass es keinen sportlichen Aufsteiger gab. Auch in diesem Jahr gehört der Drittplatzierte der Hauptrunde zu den Favoriten auf den Titel. Die Puzzlestädter sind die größte Hoffnung der Düsseldorfer EG, die als sportlicher Absteiger der DEL bereits feststeht.

Der Hauptrundensieger Kassel Huskies bekommt es im Viertelfinale mit den Wölfen Freiburg zu tun, die sich in den Pre-Play-offs gegen die Lausitzer Füchse in zwei Spielen durchsetzen konnten. Alles andere als ein Weiterkommen der Hessen wäre eine faustdicke Überraschung.

Bilanz: Fünf Punkte in vier Spielen

Krefeld und Weiden standen sich in der Hauptrunde viermal gegenüber und in jedem Duell war es eng. Insgesamt holten die Pinguine fünf Punkte aus den Partien. Weiden eroberte sieben Zähler. Im Gedächtnis der Pinguine-Fans wird sicherlich das spektakuläre 6:5 nach Verlängerung beim ersten Aufeinandertreffen in Weiden gewesen sein. Dort führten die Bayern sieben Minuten vor Ende mit 5:2, ehe die Krefelder binnen sechs Minuten den Rückstand egalisierten und Davis Vandane in der Verlängerung zum Sieg traf. Des Weiteren feierten die Schwarz-Gelben einen knappen 2:1-Heimsieg. Darüber hinaus mussten sich die Schwarz-Gelben auswärts mit 0:1 und in der Yayla-Arena mit 3:6 geschlagen geben.

Weiden ist das fairste Team

Die bekannte Trainerfloskel „wir müssen von der Strafbank wegbleiben“, wird in den Play-offs garantiert vor jedem Spieltag fallen. Bei den Blue Devils haben die Spieler dies schon in der Hauptrunde verinnerlicht. Die Bayern wurden von der DEL 2 als das fairste Team der Liga ausgezeichnet. 365 Strafminuten kassierten die Weidener. Die Pinguine finden sich hier auf Rang vier, mit 445 Minuten wieder. Special Teams werden in den Play-offs besonders gefragt sein. Krefeld steht in Überzahl bei ordentlichen 21,3 Prozent, Weiden bei 19,6 Prozent. Defensiv haben die Bayern aber Probleme. Trotz der wenigen Unterzahl-Situationen konnten sie nur 76 Prozent ohne Tor beenden, Krefeld steht bei 79,8 Unterzahlquote. Auch diese ist ausbaufähig.

Alle Augen auf Ward und Rubes

Die Blue Devils Weiden haben als Aufsteiger in der DEL 2 gleich in der ersten Saison für Furore gesorgt. Dass sie auch das Viertelfinale erreicht haben, dürfte einige Experten sicherlich überrascht haben, schaut man sich aber die besten Scorer der Mannschaft an, so fällt auf, dass Tyler Ward und Tomas Rubes auf Rang fünf und sechs der DEL 2 liegen. Ward traf in 51 Spielen 27 Mal, erzielte damit sogar drei Tore mehr als Krefelds Goldhelm und Liga-Topscorer Max Newton. Dazu assistierte der Kanadier mit der Nummer 89 30 Mal für seine Mitspieler. Sein Mitspieler Rubes kommt auf die gleiche Scorerpunktzahl wie Ward (57). Ihm gelangen 36 Vorlagen und 21 Tore. Auf diese beiden Stürmer müssen die Krefelder besonders achten. Allerdings haben die Blue Devils in der Breite der Punkteverteilung im Vergleich zu den Pinguinen das Nachsehen. Bei den Seidenstädtern haben fünf Spieler 50 oder mehr Punkte gesammelt, bei Weiden eben nur Ward und Rubes, danach klafft eine deutliche Lücke. Stürmer Luca Gläser liegt auf der internen Punkteliste auf Rang drei mit 39 Punkten.

587 Kilometer bis zur Arena

Für die reisefreudigen Fans beider Teams wird es eine lange Serie auf der Autobahn werden. 587 Kilometer trennen die Hans-Schröpf-Arena in Weiden von der Krefelder Yayla-Arena. Das Stadion des Aufsteigers hat ein Fassungsvermögen von 2560 Zuschauern. Durchschnittlich sahen 2230 Fans der Weidener die 26 Heimspiele in dieser Saison. Bei den Krefeld Pinguinen waren 5545 Fans pro Spiel im Schnitt bei den Spielen.

Prognose: KEV in sechs Spielen

Kurz vor dem Start der Serie ist ein kurzer Blick in die Glaskugel durchaus erlaubt. Auch wenn die Krefelder im vergangenen Jahr gegen die Eispiraten Crimmitschau auch als Favorit in die Serie gestartet sind und dann in sieben Spielen ausschieden, so wird es in diesem Jahr keine Parallele dieses Unheils geben. Die Spiele in der Serien gegen Weiden werden vermutlich wieder knapp und spannend sein, aber am Ende des Tages werden sich die Krefelder in sechs Spielen gegen die Blue Devils durchsetzen und den Weg ins Halbfinale finden. Krefeld ist das beste Auswärtsteam der Liga und kann dazu auf die besten Fans der DEL 2 bauen. Diese Kombination geht mit der gut harmonierenden Mannschaft der Seidenstädter einher und wird für den Unterschied sorgen.