Der Lockruf der Pinguine

Den Sprung von der Deutschen Nachwuchsliga in den DEL-Kader schaffen nicht viele.

Krefeld. Junge, talentierte Fußballer träumen von der Bundesliga. Einige wenige schaffen gar den Sprung zu renommierten Klubs ins Ausland. Im Eishockey sind die DEL und die NHL das Höchste der Gefühle. Christian Ehrhoff ist einer von den Youngstern aus dem Lager des Krefelder EV ’81, der Talentschmiede von der Westparkstraße, die es geschafft haben: Von der Deutschen Nachwuchs Liga beim KEV über die Lehrjahre bei den Pinguinen bis zur National Hockey League in Nordamerika, wo die besten Profis der Welt spielen.

Immerhin haben sich im Zusammenspiel zwischen den Pinguinen und dem KEV in den vergangenen Jahren Youngster wie André Hübscher, Daniel Pietta und André Mangold rekrutiert. Und das sollen keine Einzelfälle bleiben. Denn der neue Cheftrainer der DNL-Mannschaft,, Ralf Hoja, vertritt die Philosophie, lieber selbst Spieler auszubilden anstatt sie von irgendwo her in die Seidenstadt zu holen. Doch dem Trainer sind auch die Probleme bewusst: "Die kontinuierliche Förderung der Spieler, die aus der DNL rauskommen, ist oft schwierig."

Bei einem Pressegespräch gestern in der Geschäftsstelle des KEV in der Rheinlandhalle informierten Vorsitzender Hubertus Hirsch und seine Mitstreiter Angela Schneider, Elmar Schmitz, Achim Staudt und eben Ralf Hoja über den aktuellen Stand bei den KEV-Teams. Diese befinden sich bereits mitten im Sommertraining. Am 21. Juli beginnt in der Rheinlandhalle die Eiszeit.

Apropos Training: Der alte Haudegen Haralds Vasiljevs hat nach 14-jähriger Tätigkeit beim KEV und bei den Pinguinen seine Zelte in Krefeld abgebrochen. Er ist gestern in seine lettische Heimat zurückgekehrt und übernimmt in Riga einen Trainerjob. "Das ist schon ein Schock. Wir haben ihn ehrenvoll verabschiedet", sagte Vorsitzender Hirsch. Doch damit nicht genug. Fürs erste fällt aus dem Trainerstab auch Peter Kaczmarek aus. Der 56-jährige Slowake muss am Herzen operiert werden.

Nichtsdestotrotz schaut der KEV optimistisch nach vorn. "Wichtig ist, dass wir mit einer Zunge reden und die Zusammenarbeit mit den Pinguinen reibungslos funktioniert", sagt Hubertus Hirsch, der im Übrigen nicht sicher ist, ob die Werner-Rittberger-Halle nach dem Hagel-Inferno schon im Herbst wieder zur Verfügung steht. "Ich glaube eher, dass wir Engpässe in Kauf nehmen müssen."

Einen dürfte das zunächst einmal kaum ernsthaft berühren: Denn für KEV-Youngster Philip Riefers hat sich ein Traum erfüllt. Er gehört neuerdings dem Kader der Krefeld Pinguine an.