KEV Der Poldi der Krefeld Pinguine ist zurück

Krefeld. Es sind mitunter hektische Zeiten, selbst wenn kein Eishockey gespielt wird. Wenn es aber keine Spielfläche aus Gefrorenem gibt, muss die Zukunft geplant werden, Kader gebaut, Spieler verpflichtet oder auch mal welche einfach zurückgeholt werden.

Marcel Müller, eingerahmt von Rüdiger Noack (l.) und Trainer Franz-David Fritzmeier.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Spatzen auf Krefelds Dächern zwitscherten schon seit Wochen vielkehlig, was zu erwarten sei. Und es ist passiert. Marcel Müller ist zurück.

Wieder ein Pinguin. Und um zu verstehen, was mit diesem Transfer gemeint ist, braucht man nur die üblichen Szenarien bei der Präsentation von neuen Spielern abzugleichen. Da lächeln Viele vor der Sponsorenwand in die Linse - Spieler, Trainer, Sportdirektor. Und der Neue hält brav das neue Trikot in Händen.

Marcel Müller ist wieder ein Krefelder
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Marcel Müller ist wieder ein Krefelder

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Gestern war alles anders. Rüdiger Noack, der den Transfer eingestiehlt hat, sagt entschieden: „Das Foto machen wir in der Kabine.“ Aha. Da ist einer also wirklich zurück und gleich angekommen. Dort, wo er mit seiner Klasse auch wirken soll. Im Herzen des Teams, der Umkleide.

Als Führungsspieler, als Taktgeber. Und auch so, wie ihn sein Trainer sieht. Franz-David Fritzmeier sagt über den Königstransfer: „Marcel ist ein Spaß-Eishockey-Spieler. Wie man das von Straßenfußballern kennt.“ Aha, Poldi lässt also grüßen. Das Kölner Unikat. Dort bei den Haien lernten sich im übrigen Fritzmeier und Müller kennen — der eine war Co-Trainer, der andere einer, der ungeliebt war und so im Herbst 2015 bei den Pinguinen landete. Fritzmeier erinnert sich: „Marcel war damals in Topform. Er ist einer für das Besondere.“ Das bewies er dann sogleich bei den Pinguinen. Seine Tore öffneten spät noch die Tür in die Pre-Play-offs. 22 Tore erzielte er in 35 Spielen. Dann winkte Geld aus Hamburg von den Freezers.

Und so wird die Geschichte rund. Die Freezers sind Geschichte, Müller lieferte eine schlechte Saison ab und hat auch Einiges vermisst. Die Frage, was denn, beantwortet er mit einer Art Liebeserklärung für die Pinguine. Müller: „Hamburg war nicht so herzlich, kein Familienbetrieb wie hier. Rüdiger hat mich fast genervt mit seinen wöchentlichen Anrufen. Aber da fühlt man sich wohl bei. Das ist in großen Vereinen nicht so.“ Noack sagt: „Wir sind froh, dass sich Marcel für uns entschieden hat. Er wird uns mit seiner individuellen Klasse weiterhelfen.“

Der Wohlfühlfaktor reicht momentan allerdings nur zu einem Jahresvertrag aus Sicht des Torjägers. Der gleichzeitig bekennt, in die zukünftigen Personalplanungen des Kaders eingeweiht zu sein. „Aber sagen werde ich dazu nichts.“ Aha. Und überhaupt, über Hamburg wolle er gar nicht mehr viel reden. „Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin. Von mir aus kann es jetzt losgehen.“ Müller verabschiedete sich sodann gleich, er spielte Inlinehockey in Kaarst. Das Sommertraining absolvierte er in Berlin, seiner Heimatstadt. Zumal noch anderes zu regeln ist: Seine Freundin hatte gerade den Job in Köln gekündigt und stand mit gepackten Koffern in Hamburg. Kommando zurück also.