KEV Die Tops und Flops der Krefeld Pinguine

Krefeld hat bis dato eine DEL-Saison mit Höhen und Tiefen erlebt. Vor eigenem Publikum muss noch einiges besser werden.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Krefeld Pinguine sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) als Tabellenzehnter in die Deutschland-Cup-Pause gegangen. Ehe es am kommenden Freitag, 11. November, mit dem Heimspiel gegen ERC Ingolstadt weitergeht, werfen wir einen kurzen Blick auf die Tops und Flops der Pinguine im bisherigen Saisonverlauf:

Seit Jahren der wichtigste Spieler für Krefeld. Neben Patrick Reimer (Nürnberg) der beste deutsche Scorer der vergangenen Jahre. Beweist in dieser Saison einmal mehr, dass er da ist, wenn es zählt (z.B. das Unterzahl-Tor in Schwenningen kurz vor Ende zum 3:3).

Vor zwei Jahren ging das Experiment, den besten Verteidiger aus der DEL 2 zu verpflichten, mit Robin Weihager daneben. Mike Little kommt mit der höheren Spielklasse besser als gedacht zurecht. Obwohl Little nur 1,74 Meter misst, entscheidet er durch Cleverness viele Zweikämpfe für sich.

Auf seinen Schultern lastet in dieser Saison als Center der dritten Reihe weniger Verantwortung, und damit scheint er besser zurechtzukommen. Trotz Schwächen am Bullypunkt spielt Collins ein besseres zweites Jahr in der DEL. Sechs Tore hat der Kanadier erzielt, darunter einige kuriose und sehenswerte Treffer — zwei von hinter dem Tor, in Schwenningen und Straubing. Gegen Augsburg bekam er einen Bandenabpraller gegen die Hüfte, von da sprang der Puck rein und vergangenen Sonntag gegen Nürnberg versenkte er einen Nachschuss volley.

Aus dem Fanlager gab es gerade zu Saisonbeginn viel Kritik am Dänen. Zu viele Abpraller, Galbraith gewinnt den Pinguinen keine Spiele. Zu Unrecht: Galbraith spielt nicht so spektakulär wie sein Vorgänger Tomas Duba, hat die Pinguine aber schon oft im Spiel gehalten. Dass es trotzdem nicht zu mehr Punkten gereicht hat, lag nicht an Galbraith.

In acht der vergangenen zehn Spiele punkteten die Pinguine. Nach dem schlechten Saisonstart mit fünf Niederlagen nach sechs Spielen hat sich das Team in der Tabelle auf Rang zehn vorgearbeitet. Das ist ein Pre-Play-off-Platz.

Mit 23,2 Prozent belegen die Pinguine momentan Platz drei in der Überzahlrangliste. Aber: In den vergangenen sechs Spielen gab es nur zwei Treffer (9,1 Prozent) mit einem Mann mehr auf dem Eis. Mit 85 Prozent Erfolgsquote in Unterzahl belegen die Pinguine auch in dieser Wertung einen der vorderen Plätze. Dazu kommen vier erzielte Treffer mit einem Spieler weniger auf dem Eis.

Mit großen Erwartungen als Top-Verteidiger verpflichtet, enttäuschte Klubertanz bisher. Der Ex-Nürnberger sollte David Fischer ersetzen, weil von dem zu wenig Torgefahr ausging. Doch Klubertanz hat erst einen Treffer erzielt, mit minus zehn in der Plus-Minus-Bilanz dazu den drittschlechtesten Wert aller DEL-Spieler.

Gutes Über- und Unterzahlspiel heißt auch, dass die Pinguine bei ausgeglichener Spieleranzahl zu viele Tore kassieren, sonst ständen sie besser in der Tabelle. Unkonzentriertheiten und individuelle Fehler sorgten in den ersten 16 Spielen immer wieder für vermeidbare Gegentore.

Sechs Mal ging es für die Pinguine in die Verlängerung. In vier Spielen gingen sie als Verlierer vom Eis, einmal mussten sie die Niederlage im Penaltyschießen hinnehmen. Nur ein einziger Sieg im Penaltyschießen gelang. In Summe holten die Gegner fünf Mal den Zusatzpunkt. Wichtige Punkte, die den Pinguinen in der Endabrechnung fehlen könnten.

Im König-Palast jubeln die Gegner zu häufig. Sieben von acht Heimspielen gingen verloren. Nur am ersten Spieltag gab es einen 4:3-Sieg gegen Mannheim.

Mit 4500 Zuschauern kalkulieren die Pinguine offiziell pro Heimspiel. Dazu fehlen momentan rund 250 Zuschauer (aktuell 4246). Zwar liegt der Schnitt über dem im Vorjahr zur Deutschland-Cup-Pause (3928), allerdings gab es in dieser Spielzeit schon ein Spiel gegen die DEG, was im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt nicht der Fall war. Rechnet man das DEG-Spiel als Ausreißer nach oben heraus, liegt man nahezu auf Vorjahresniveau (3960).

Viel wurde geschrieben, viel wurde gesagt: Unter dem Strich bleibt, dass Christian Ehrhoff in den kommenden Spielzeiten nicht im Trikot der Pinguine, sondern in dem der Haie auflaufen wird.