Eishockey: Rotzfreche Pinguine trotzen den Eisbären

Krefeld verteidigt durch ein 3:2 die Tabellenführung vor dem amtierenden Meister. DEG ist wieder auf dem Vormarsch.

Krefeld/ Düsseldorf. Das Duell zwischen den Krefeld Pinguinen hielt alles, was das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga zwischen dem Tabellenführer aus Krefeld und dem Verfolger und amtierenden Titelträger, Eisbären Berlin, versprochen hatte.

Eine tolle Kulisse (6673 Besucher im König-Palast bedeuten Saisonrekord), Kampf und Dramatik pur: Und am Ende ging die Erfolgsstory der Krefelder weiter, die nach einer packenden, intensiven und von hohem Tempo geprägten Auseinandersetzung etwas glücklich, aber nicht unverdient mit 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) als Sieger das Eis verließen und damit die Spitzenposition eindrucksvoll verteidigt hatten.

Zumindest Krefelds Trainer Igor Pavlov hat keine Angst vor großen Namen. Da überrascht es nicht, dass er selbst gegen die Berliner Paradereihe mit Robinson, Pederson und Walker mal eben seine Youngster aufs Eis schickt. Und die zeigen sich denkbar unbekümmert, ja sogar rotzfrech.

Michael Endraß (20), André Huebscher (19) und sogar Benjamin Proyer, ein 17-Jähriger, der sonst für den Krefelder EV in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) dem Puck nachjagt, fügten sich nahtlos ein.

Persönliches Highlight für Proyer: Er holte gegen Robinson eine Strafzeit heraus, die jene doppelte Überzahl einleitete, die Patrick Hager zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung nutzte (33.), nachdem zuvor Shay Stephenson (5.) und Richard Pavlikovsky nach einem Traumpass von Dusan Milo getroffen hatten (6.). Weiß mit dem 1:3 (38.) und Rankel (50.) trafen für die Berliner, die sich bis zum Schluss erfolglos gegen die Niederlage stemmten.

Auf dem Vormarsch befinden sich die DEG Metro Stars, die durch das 3:2 (1:0, 0:0, 1:2, 1:0) nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt zum zweiten Sieg am Wochenende kamen und mit nun 17 Punkten den Kontakt zu den Spitzenteams wieder herstellten.

Für die Entscheidung sorgte Verteidiger Marian Bazany, der 4:39 Minuten nach Beginn der Verlängerung den entscheidenden Treffer erzielte. Damit schaffte die DEG erstmals in dieser Saison zwei Siege an einem Wochenende. Allerdings erwies sich Ingolstadt als unangenehmer Gegner, der vor allem im letzten Drittel viel Druck machte.

Die Hannover Scorpions befinden sich dagegen weiter in der Krise. Beim 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung gegen die Nürnberg Ice Tigers setzte es bereits die fünfte Pleite in Serie für die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Hans Zach. Der überraschend starke EHC Wolfsburg setzte sich durch einen 9:4 (3:1, 5:2, 1:1)-Erfolg über die Straubing Tigers in der Spitzengruppe fest.