Hager und Driendl erlegen auch die Haie

Eishockey: Die Krefeld Pinguine dominieren das rheinische Derby in Köln nach Belieben und verteidigen durch ein 6:1 die Tabellenführung.

Köln. Die Krefeld Pinguine sind für das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Meister Berlin morgen (18.30 Uhr, KönigPalast) gerüstet. Sicher und eindrucksvoll gewannen die Krefelder mit 6:1 (3:0, 2:1, 1:0) bei den allerdings sehr schwachen Kölner Haien. Die 12304 Zuschauer in der Köln-Arena konnten sich überzeugen, warum die Pinguine auf Platz eins der Tabelle stehen.

Gegen die verunsicherten Haie, die ihre Niederlagenserie zum Saisonstart noch nicht verdaut hatten, setzten die Pinguine die richtige Marschroute auch auf dem Eis um: Viel Laufarbeit und durch frühes Stören die Gastgeber weiter verunsichern. Dem Elan der jungen Pinguine und deren Selbstbewusstsein hatten die Haie auch nur wenig entgegen zu setzen. So gab es schnell den ersten Lohn. In Überzahl stocherte Herberts Vasiljevs den abgeprallten Schuss von Dusan Milo über die Linie zu Führung (7.).

Für Treffer Nummer zwei könnten die Pinguine Lizenzgebühren bei allen Eishockeytrainern der Welt verlangen. Die predigen ja immer die Taktik: im gegnerischen Drittel stören, zu Fehlern zwingen, die Scheibe gewinnen und eiskalt ausnutzen. Wie dies das Trio Stephens, Vasiljevs und zum Abschluss Patrick Hager in der 16. Minute machte, das war schlicht sehens- und lehrbuchwert. Dass dann noch Andy Driendl sein Break von der Strafbank kommend mit dem 3:0-Pausenstand krönte (20.), machte das Drittel für die Pinguine perfekt.

Auch dass die Kölner statt des jungen Torhüters Horneber nun Doyle in ihren Kasten stellten, änderte wenig. Selbst als sich die gefürchtete "Vorsprung-Krankheit" bei den Pinguinen anfallartig einstellte. So vor dem einzigen Kölner Treffer, als man sich zu lässig eine Strafzeit einhandelte. Warriners Treffer (24.) war die Folge des schwachen Krefelder Unterzahlspiels.

Doch dann stellten sich Haie selbst ein Bein. Verteidiger Renz handelte sich eine Spieldauerstrafe wegen eines Stockchecks gegen Stephens ein. Patrick Hager (28.), der von Charlie Stephens herrlich per Rückhand bedient wurde, und Richard Pavlikovsky mit einem Gewaltschuss in den Winkel nutzen die Überzahl zum 5:1. Damit war der Wille der Haie gebrochen. Dass das Debakel nicht noch größer wurde, verdankten sie nur der Krefelder Leichtfertigkeit. Ob Driendl, Payer, Loyns oder Fahey - sie alle waren bei ihren Chancen nicht mehr wirklich motiviert. Für Unterhaltung sorgten die Haie, als sie neun Minuten vor Ende den Torhüter vom Feld nahmen - Driendl sagte danke (53.).

Auch zum Spitzenspiel am Sonntag gegen die Eisbären Berlin gibt es wieder einen WZ-Liveticker. Alle Details zum Spiel unter www.wz-krefeld.de