Pinguine: Am Ende musst du stark sein

Der Höhenflug der Krefelder kommt nicht von ungefähr. Kondition, Teamgeist und Kampfkraft sind das Erfolgsrezept.

Krefeld. Manch einer wird sich in diesen Tagen beim Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verwundert die Augen reiben. Platz zwei für die Krefeld Pinguine, punktgleich mitdem Titelverteidiger Eisbären Berlin. Fünf der bislang sechs Begegnungen gewonnen, die Krefelder sind neben den Grizzly Adams Wolfsburg (3.) zweifellos die größte Überraschung dieser Spielzeit. Platz zwei - das klingt gut, ist aber nicht mehr als eine Momentaufnahme. Denn die Saison ist noch jung, der Weg in die Play-off-Runde noch weit.

Gleichwohl die Grundlage für eine erfolgversprechende Meisterschaftsrunde ist gelegt. Das konnte man so nicht erwarten. Schließlich war auch in diesem Sommer der Aderlass groß. Stammkräfte wie Kunce, Alinc, Maloney und Ramsay gingen ihrer Wege. Skeptiker befürchteten bereits, dass die Lücke nicht zu schließen sei. Falsch gedacht.

Der Klub hatte bei den Transfers ein glückliches Händchen. Ob Scott Langkow, Jim Fahey, Chris Heid oder Charlie Stephens, Shay Stephenson und Serge Payer - es passt irgendwie.

Genauso wie der neue Trainer. Igor Pavlov ist zwar ein Neuling in der DEL, aber dafür zielstrebig und konsequent. Akribisch hat er das Team vorbereitet und bleibt seiner Linie treu. Konsequent setzt er vier Angriffsreihen ein, schenkt den Youngster Akdag, Huebscher, Hager, Riefers, Endraß oder Driendl auch in kritischen Spielsituationen Vertrauen. Die zahlen das prompt zurück, und die Etablierten sparen wertvolle Kräfte.

Kraft, die in den vergangenen Spielzeiten, als meist nur drei Blöcke auf dem Eis standen, in den entscheidenden Situationen fehlte. Das ist jetzt anders. Am Ende können die Krefelder immer noch einmal zulegen. Das war so in Ingolstadt, das war so am Sonntag in Mannheim.

Nicht von ungefähr stellen die Pinguine neben Berlin das einzige Team der Liga, das noch kein Schlussdrittel verloren hat. Lediglich Augsburg und Straubing gelang es, den Krefeldern jeweils ein Remis abzutrotzen.

Die gute konditionelle Verfassung könnte zum großen Plus der Pinguine werden, gerade dann, wenn der Kader durch Verletzungen dezimiert wird, und es in die entscheidende Phase einer langen Eishockey-Saison geht.