Aufreger der Woche – und Igor Pavlov grollt

Der Komfort-Bus war defekt und die Rückfahrt der Pinguine aus Franken beschwerlich: Am Freitag sind die gedemütigten Augsburger im König-Palast Gast.

Krefeld. Der Ärger ist noch nicht verflogen, und in Igor Pavlov brodelt’s immer noch. "Wir haben schwere, intensive Wochen vor uns, brauchen optimale Bedingungen, um zu regenerieren. Und diese Phase fängt auf der Rückfahrt im Bus an. Aber in diesem Bus war das unmöglich."

Der Trainer der Krefeld Pinguine kann seinen Groll auch am Tag nach der 4:5-Niederlage in Nürnberg nicht verbergen. "Es waren 28 Menschen an Bord, dann Klamotten für 21 Spieler unterzubringen. Rund zwölf Stunden mussten wir es insgesamt in diesem Bus aushalten. Ein Unding", erzürnte sich der russische Trainer.

Stein des Anstoßes war das Ausbleiben des komfortablen großen Mannschaftsbusses, einem Doppeldecker-Gefährt, mit dem das DEL-Team am Dienstagvormittag an die Noris aufbrechen wollte. Doch eine halbe Stunde vor der Abfahrt kündigte das Unternehmen an, dass es wegen eines technischen Schadens einen Ersatzbus beschaffen müsste.

Mit einem Bus der "zweiten Kategorie" rollte dann der KEV-Tross zu den Ice-Tigers Nürnberg. Pinguine-Sportdirektor Jiri Ehrenberger kündigte ein Gespräch mit dem Moerser Unternehmen an. Weitere Konsequenzen sind nicht geplant. "Das ist ein langjähriger Vertragspartner", sagt Ehrenberger.

Die erste Saisonniederlage der Pinguine bei den Ice-Tigers (4:5) nach einer erneut ansprechenden Darbietung dürfte ansonsten keinen größeren Schaden angerichtet haben. "Wir waren auf Augenhöhe mit Nürnberg und haben unglücklich verloren", sagte Pavlov gestern, "wenn ich allein an das letzte Drittel denke. In dem haben wir 15 Schüsse abgefeuert. Die Nürnberger nur drei." Pech für die Pinguine, dass ausgerechnet einer dieser Schüsse in der Schlussphase zum Siegtreffer der Tigers führte - wenn auch per Videobeweis.

Abhaken: Die Pinguine bleiben hinter den Eisbären Berlin Zweiter in der DEL und können gelassen die nächste Partie am Freitag gegen die Augsburger Panther angehen (19.30 Uhr, König-Palast). Diese erlebten am Sonntag bei der bombastischen Eröffnung von "O2World" in Berlin, dem neuen "Palazzo prozzo" der Hauptstadt (mit 165 Millionen Euro doppelt so teuer wie der Borussia-Park in Gladbach), ein Waterloo. 14000 Zuschauer feierten den 11:0-Triumph der Eisbären enthusiastisch.

Morgen wird es für die Augsburger wieder etwas beschaulicher. Im König-Palast wird die Kulisse (etwa 4 000 Besucher werden erwartet) vergleichsweise bescheiden ausfallen. Ob dies den Augsburgern zugute kommen wird, bleibt allerdings abzuwarten.

"Aber eines verspreche ich", sagt Igor Pavlov, "wir werden von der ersten Minute an mit aller Entschlossenheit das Spiel angehen, das sicher viel schwieriger wird als das letzte Heimspiel gegen Duisburg." Nach einer ärztlichen Untersuchung steht dem Einsatz von Jim Fahey (Rückenbeschwerden) morgen Abend nichts im Weg.