Eishockey Glücksspiel mit Bishop beendet
Die Entscheidung über den Verbleib des US-Amerikaners fällt in Kürze. Die Pinguine suchen einen weiteren Verteidiger.
Krefeld. Schnell, stark, durchsetzungsfähig — dank dieser Eigenschaften wurde Hunter Bishop im Sommer für die Krefeld Pinguine interessant. Zu einem DEL-Spiel wird es für den US-Amerikaner im schwarz-gelben Dress aber aller Voraussicht nach nicht reichen. Obwohl Bishop seine Muskelprobleme überwunden hat, wird die nötige Lizenzierung für die DEL vonseiten der Pinguine nicht erfolgen.
Die Verantwortlichen sehen in Bishop einfach nicht den Typ Stürmer, den die Mannschaft noch benötigt. Trainer Rick Adduono erklärte das auf der Pressekonferenz am Mittwoch wie folgt: „Ich mag Hunter Bishop als Person sehr gerne, aber bei ihm hat uns vielleicht der erste Eindruck getäuscht.“ Die Entscheidung soll Bishop wohl noch bis zum Ende der Woche mitgeteilt werden.
Somit wäre auch klar, warum Bishop für das anstehende Wochenende mit Spielen in Schwenningen am Freitag (19.30 Uhr) und am Sonntag daheim gegen den EHC München (16.30 Uhr) in den Planungen von Adduono keine Rolle spielt.
Bishop, der bereits den Trainingsauftakt auf dem Eis aufgrund einer Zerrung und auch das Testspiel gegen die Iserlohn Roosters verpasst hatte, fehlte seit dem letzten Freundschaftsspiel der Saison bei den Kölner Haien (6:2) verletzungsbedingt. Für die sportliche Führung der Krefelder waren es vor allem diese körperlichen Rückschläge, die Bishop die Chance auf einen endgültigen Kaderplatz nahmen.
„Aber wir sind bestimmt nicht das erste Team, das abwartet, ob ein Importspieler auch die von uns erwartete Leistung bringt“, so Rüdiger Noack, der Sportliche Leiter der Pinguine.
Adduono gab im Laufe der Pressekonferenz seine Zurückhaltung im Fall Bishop gänzlich auf und sprach offen über die Situation. „Wir als kleiner Verein müssen auch immer ans Budget denken. Wir müssen jedes Jahr aufs neue mit kleinen Mitteln versuchen, Erfolg zu generieren.
Im Fall von Hunter Bishop war es einfach ein Glücksspiel, ob er es schafft oder nicht“, so der Kanadier. Bishop hat es nicht geschafft zu überzeugen. Der US-Amerikaner selber gibt sich im Training trotzdem kämpferisch und sagte bereits nach dem Heimspiel gegen die Hamburg Freezers: „Ich werde um meine Chance kämpfen. Körperlich bin ich vollkommen fit.“
Daran hatten die Pinguine-Verantwortlichen auch keine Zweifel, einzig das Gesamtpaket überzeugte sie nicht. Bei acht lizenzierten Ausländern haben die Schwarz-Gelben derzeit noch drei Lizenzen frei. Eine soll aber nach der Verletzung von Steve Hanusch definitiv noch für einen weiteren Verteidiger genutzt werden.
„Eine muss man immer für einen Torwart zurückhalten“, so Adduono. Und die dritte mögliche Spielgenehmigung für ausländische Akteure soll augenscheinlich noch für einen weiteren Stürmer aufbewahrt werden.
Die Pinguine haben damit aus der vergangenen Saison gelernt, als Flops wie Colin Long oder Tyler Beechey frühzeitig lizenziert wurden, im Laufe der Saison aber keine Leistung brachten und man bis zum Abgang von Adam Courchaine sich sogar den Luxus gönnen musste, einen teuren Importspieler auf die Tribüne zu setzen.
Dort wird auch Bishop am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen München wieder sitzen. Voraussichtlich zum letzten Mal.