Krefeld Pinguine Kaczmarek ist in der Hall of Fame

Der langjährige KEV-Nachwuchstrainer feierte viele Erfolge und entdeckte etliche Spieler, die gestandene Profis wurden.

Foto: City-Press

Krefeld. Am Samstag ist der langjährige KEV-Nachwuchstrainer Peter Kaczmarek (65) bei der DEL-Gala in Köln in die deutsche Hall of Fame aufgenommen worden. Die Laudatio hielt sein Ex-Schützling Christian Ehrhoff.

Der einstige NHL-Star erzählte auch von der ersten Begegnung. Mit der Empfehlung von 400 Erstliga-Spielen aus Polen sei Kaczmarek nach Deutschland gekommen, sei beim KEV kurz als Co-Trainer gewesen, aber dann in den Nachwuchs gewechselt. „Der Nachwuchs ist genau sein Ding." Mit dem holte er diverse Meisterschaften, insgesamt mehr als 40 Titel." Er hat zahlreiche Spieler entdeckt und zu Profis gemacht. Peter hat eine große Bedeutung für das Krefelder Eishockey. Er gehört zu den Besten im ganzen Land.“ 1982 kam Kaczmarek nach Krefeld, 1985 wurde der Diplom-Sportlehrer städtischer Mitarbeiter. Der Krefelder EV hatte ihn da schon drei Jahre unter Vertrag.

In fast 30 Jahren Nachwuchsarbeit entdeckte er Spieler wie Christian Ehrhoff, Pascal Zerressen, Daniel Pietta, Marcel Noebels, Christian Kretschmann. Ehrhoff: „Er hat sie alle entdeckt. Peter hat immer gesagt: ,Man muss die Talente suchen.’ Das hat er getan wie kein anderer. Bei den öffentlichen Laufzeiten, im Schulsport, sogar beim Fußballspielen auf der Straße. Man muss suchen, und Peter hat gesucht.“

Das Herz des im polnischen Bydgoszcz geborenen Kaczmarek schlägt für Wasser — in flüssiger wie in gefrorener Form. Im Winter lockte es ihn aufs Eis, im Sommer dagegen ans Wasser. Dann überwachte „Katsche“ das Geschehen im Bockumer Badezentrum.

Zwölf Jahre war Kaczmarek alt, als er selber bei einem Turnier im heimatlichen Bromberg in Polen entdeckt wurde. Während des Studiums an der Sporthochschule spielte er in Danzig in der ersten polnischen Liga, 1981 ging es schließlich mit seiner Frau nach Krefeld.

Gespielt hat er in Deutschland nicht mehr. Das Trainergeschäft lag ihm einfach mehr. Was er nicht verhehlt, ist sein Hang zur Disziplin. „Wer sich an die Disziplin hält, erreicht leichter seine Ziele. Aber es soll ja auch Spaß machen — Zuckerbrot und Peitsche könnte man es nennen.“ Das bestätigt Ehrhoff gerne: „Aber er wollte uns nie etwas Böses, er wollte immer, dass die Kinder Spaß haben. Er war gefürchtet und respektiert. Er legte den Fokus immer auf das Läuferische und die Technik.“

Dann erzählt Ehrhoff noch eine Anekdote, wie er beim Training einmal an die Latte geschossen hat, der Puck flog Kaczmarek gegen den Kopf, er hatte eine klaffende Platzwunde. Ehrhoff hatte schon Angst, dass er jetzt einen Anschiss bekommt, aber Kaczmarek hat keine Miene verzogen und einfach weitergemacht.

Ehrhoff beendete seine Laudatio dann sehr emotional: „Man wird immer gefragt, von welchem Trainer man am meisten gelernt hat. Ich hatte viele Trainer und habe überall etwas mitgenommen. Besonders von Dir, Peter. Ich habe Dir sehr viel zu verdanken.“