Kaderplanung, Querelen, aber auch Lichtblicke

Was nicht passte und besser werden muss. Der Trainer verkündet sein Bleiben - verklausuliert.

Krefeld. 52, 53, 54, 55 - Aus. Die Saison der Krefeld Pinguine ist beendet. Mit Spiel 55 der Spielzeit. So lief die Saison.

Trainer Rick Adduono musste den Verlust vieler Stammkräfte hinnehmen — Kevin Clark (Hamburg), Sinan Akdag (Mannheim), Mark Voakes (Wolfsburg), Mitja Robar (Boleslav) und Roland Verwey (Karrierende).

Das beklagte er am Sonntag noch einmal nach dem Aus. „Wir hatten viel Veränderung im Kader“, sagte Adduono und scheint gewillt, um seinen Job zu kämpfen. „Ich möchte unseren Fans gerne den Titel mit der Mannschaft schenken“, sagte er in Wolfsburg. Wann, sagte er nicht. Jedenfalls konnten die Neuen, die kamen, die Qualität der Abgänge nicht ersetzen. Nicht Colin Long (DEG), nicht Tyler Beechey (Schwenningen) — beide enttäuschten. Die jungen Zugänge brauchen Zeit, sich an Eishockey auf DEL-Niveau zu gewöhnen. Robin Weihager bekam zu Beginn der Serie kaum Spielzeit. Adduono fand bis weit in die Saison keine optimale Zusammensetzung seiner Reihen. Gleichwohl vertraute er weiter seinen nordamerikanischen Wunschspielern, denen er stets mehr Erfahrung zuschrieb als Weihager und den jungen Deutschen.

Teils langwierige Verletzungen (Josh Meyers, Christian Kretschmann, Andreas Driendl, Herberts Vasiljevs) warfen das Aufstellungskonzept des Kanadiers immer wieder durcheinander. Hinzu gesellten sich interne Querelen. Francois Methot und Adam Courchaine lösten ihre Verträge auf. Abseits der Kabine verursachte der neue Mietvertrag zwischen den Pinguinen und der Seidenhausweber GmbH Unruhe.

Ein Lichtblick war hingegen die Verpflichtung von Marcel Müller von den Kölner Haien. Er wurde bester KEV-Torschütze — 19 Tore in 32 Spielen. Zusammen mit Daniel Pietta und zuletzt Istvan Sofron schien Adduono dann eine Reihe gefunden zu haben, die auch hielt, was ihr Name verspricht — Scorerpunkte. Mit einem fulminanten Schlussspurt (vier Siege aus fünf Spielen) schafften die Pinguine Platz zehn. In der Pre-Play-off-Serie bewiesen sie, dass man sich auch hätte besser in der Hauptrunde platzieren können.

Beim Blick nach vorne gilt es jetzt, zwei neue Stürmer mit Scorerqualität zu verpflichten, wie Rüdiger Noack, Sportlicher Berater, zuletzt im WZ-Interview sagte.

Nach dem Transfercoup mit Daniel Pietta und seinem Zehn-Jahres-Vertrag werden die Pinguine alles daran setzen, Marcel Müller in Krefeld halten zu wollen. Pietta wird auf Jahre das Gesicht der Pinguine sein. Ob der Trainer dann noch Rick Adduono heißt, werden die kommenden Tage zeigen. hoss