Krefeld Pinguine KEV: Das sind die Tops und Flops der Saison

Die Pinguine freuen sich über den viertbesten Zuschauerschnitt in der DEL. Das schlechte Über- und Unterzahlspiel kostet viele Punkte.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Trotz der beendeten Saison, auf die die WZ mit den Tops und Flops zurückblickt, ging für Pinguine-Trainer Franz-David Fritzmeier der Stress mit vielen Terminen am Montag weiter. Am Dienstag ist er in Schweden zur Spielerbeobachtung beim Duell Rögle BK gegen Karlskrona HK.

Am kommenden Montag beginnen die Gespräche mit den Spielern. Zum Thema Personal sagt Fritzmeier: „Wir brauchen Geduld. Es kommen noch genug Spieler auf den Markt. Wir verfallen nicht in Panik, wollen uns gezielt punktuell verstärken.“

Krefeld Pinguine bedanken sich bei ihren treuen Fans
17 Bilder

Krefeld Pinguine bedanken sich bei ihren treuen Fans

17 Bilder

Martin Schymainski — 24 Tore hat das Energiebündel erzielt, die absolute Bestmarke in seiner bisherigen DEL-Karriere. Mit Tor 25 wollte es gegen Augsburg nicht mehr klappen, obwohl Kumpel Daniel Pietta Sekunden vor Schluss nach einem Bully aufgelegt hatte. Der Puck aber versprang.

Zuschauerschnitt — mit einem Schnitt von 4520 Besuchern in den Heimspielen ist es der viertbeste der letzten 22 Jahre. Die Fans der Pinguine sind eine Bank trotz einer derart sportlich schlechten Spielzeit.

Trainer Franz-David Fritzmeier — die Spieler wollten unter Vorgänger Rick Adduono nicht mehr, haben daraus auch kein Geheimnis gemacht. Fritzmeier brachte frischen Wind, neue Ideen, eine klare, unmissverständliche Ansprache. Bis alles griff, dauerte es länger als von Fritzmeier selbst erwartet.

Im Saisonfinale wurden die Pinguine zum Liga-Schreck: Seit dem 1:6 in München Ende Januar hat die Mannschaft in zehn Spielen nie nach 60 Minuten verloren, also immer gepunktet, war zudem die beste DEL-Mannschaft im Februar und hat seither insgesamt 26 Punkte eingefahren.

Effektivität der Ausländer — die Ausbeute von Henrik Eriksson in den letzten Spielen verschönt die Bilanz. Die Kontingentspieler waren mehr Mitläufer als Leader. Mike Collins spielte nicht konstant genug, Hunter Bishop bestritt kein DEL-Spiel für die Pinguine.

Kaderplanung vor der Saison — die freigewordene Planstelle von Josh Meyers in der Defensive ersatzlos zu streichen erwies sich als Fehler. In der Champions League wurde nach der schweren Verletzung von Daniel Pietta offenkundig, dass dem Team die physische Komponente fehlt. So wurde Jeff Szwesz verpflichtet, den Fritzmeier schnell wieder wegschickte.

Über/Unterzahlspiel — 15 Begegnungen wurden mit einem Tor Unterschied verloren (ein Spiel mit Empty-Net-Goal in Mannheim). Wäre das Team bis zur Jahreswende im Powerplay und Unterzahlspiel im Ligadurchschnitt gewesen, wären es in den engen Begegnungen einige Zähler mehr gewesen.

Rechnet man noch ein paar unglückliche Spielverläufe dazu (erstes Spiel in Schwenningen, quasi in der letzten Minute zwei Gegentore kassiert und in der Overtime verloren, gegen die DEG fiel der vermeintliche Ausgleich kurz nach der Sirene, gegen Nürnberg kassiert man mit weniger als einer Sekunde das 6:7, gegen Köln zu Hause in der Schlussminute den entscheidenden Treffer kassiert, weil man in Unterzahl war, wegen zu vieler Spieler auf dem Eis), da hätte man — sieht man jetzt den Punkterückstand auf Platz zehn mit zwölf Zählern — locker um den Einzug in die Pre-Play-offs mitspielen können.