Düsseldorfer EG Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes
Auf das 0:2 in Augsburg folgt ein 2:0 gegen Nürnberg. Was lief gut? Was lief schlecht?
Es waren torarme Spiele, die die Düsseldorfer EG und ihre beiden Gegner den Zuschauern am Wochenende boten. Nur vier Treffer gab es in 120 Minuten zu sehen. 0:2 in Augsburg, 2:0 gegen Nürnberg. Dadurch steht die DEG wieder auf Platz zehn der Deutschen Eishockey Liga. Die WZ sagt, was funktionierte und was nicht.
Hinterher stand er bescheiden im Kabinengang des Domes und lobte seine Vorderleute. Grundsätzlich gehe es ja „nur um den Sieg“, sagte Dan Bakala. Aber das war natürlich nur die halbe Wahrheit. Ein erster Shutout gibt allen im Team Selbstvertrauen. Bevor Bakala die DEG verstärkte, lief es nicht im Tor. 3,6 Gegentore gab es im Schnitt. Bakala muss nicht mal die Hälfte hinnehmen (1,6) und wehrt 93,9 Prozent der Schüsse ab. Bereits in Augsburg hielt er 23 von 25 Schüssen, gegen Nürnberg dann alle 26. Er habe sich gut eingelebt, sagt er. Auf dem Eis, und auch daneben. In Düsseldorf gebe es „nette Bäckereien und schöne Kuchen“. Was immer das bedeuten mag.
Es mag am Sonntag zum sechsten Sieg gereicht haben, die Torflaute war nach 173 Minuten und acht Sekunden vorbei, und trotzdem war die Offensive zu schwach. Nur ein „richtiges“ Tor in zwei Spielen — beim 2:0 spielte Nürnberg ohne Torwart — ist viel zu wenig. Die DEG schießt zwar häufiger als ihre Gegner, allerdings oft aus ungünstigen Lagen und macht zu wenig Betrieb vor dem Tor.
Am Wochenende zuvor lief es zu Beginn der Spiele nicht, nun war das wieder anders. In beiden Spielen dominierte die DEG das erste Drittel und drängte die Gegner minutenlang hinten rein. Generell funktioniert es im ersten Abschnitt in dieser Saison bislang am besten: 12:9 Tore. Dieses Mal fehlten allerdings die Treffer.
Es ist Standard geworden, dass DEL-Teams Verletzungen nicht vernünftig kommunizieren. Oberkörper oder Unterkörper — genauer wird es nicht. Angeblich gehe der Gegner nach der Rückkehr sonst absichtlich auf den lädierten Körperteil. Was die Frage aufwirft, ob es das eigene Team auch so machen würde, was in Sachen Sportsgeist das Allerletzte wäre. Bei der DEG werden nicht mal mehr voraussichtliche Ausfallzeiten kommuniziert. Ob Torwart Mathias Niederberger oder die Stürmer Daniel Weiß und Rob Bordson — auch auf Nachfrage erfährt man nichts. Lediglich bei Verteidiger Tim Conboy heißt es, dass er wohl länger ausfällt.
Ob ihn der Besuch von Bundestrainer Marco Sturm beflügelte? Stephan Daschner machte am Sonntag ein überragendes Spiel. Und nicht sein erstes in dieser Saison. Zwar fehlt dem Offensiv-Verteidiger etwas der Zug zum Tor (erst 18 Schüsse und vier Scorerpunkte), dafür ist er aber nicht mehr so wild unterwegs. Daschner ist defensiv verbessert, blockt Schüsse, gewinnt viele Zweikämpfe und bringt die Scheibe in Unterzahl aus dem Drittel. Zudem spielt er einen starken Aufbaupass, macht Tempo in der neutralen Zone und ist immer anspielbar.
Da kommt der Tabellenführer und das Spiel steigt vor einer Minuskulisse. Nur 5438 Fans verloren sich am Sonntag im Dome. Das liegt vor allem an der neuen Bullyzeit am Sonntagabend um 19 Uhr. Elf DEL-Spiele gab es bislang an diesem Termin, und neun Mal begrüßte der Heimverein weniger Zuschauer als an den anderen Terminen. So waren die 5438 Zuschauer für die DEG (Schnitt davor: 6247) zwar der Minuswert, für ein Spiel am Sonntag um 19 Uhr bedeuteten sie aber gar DEL-Rekord. Allerdings hatten die drei meistbesuchten Vereine aus Köln, Berlin und Mannheim noch kein Heimspiel an diesem Termin.