KEV: Hagers Nadelstiche zermürben die Grizzlys
Der Einsatz der Pinguine wird gegen Wolfsburg mit drei Punkten belohnt. Am Samstag gastieren die Krefelder in Nürnberg.
Krefeld. Es war mehr als nur die Freude über drei Punkte. Strahlend, mit einem herzlichen Schulterklopfen und den Worten "sehr guter Job" empfingen die Pinguine-Trainer Rick Adduono und Reemt Pyka ihre Spieler nach dem 3:1-Sieg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Grizzly Adams Wolfsburg beim Gang in die Kabine. Keine Frage, selten traf die Formulierung "Arbeitssieg" so genau wie bei dieser Partie. Denn erst als die Pinguine im letzten Abschnitt das berühmte "Zusatz-Schüppchen" obendrauf legten, gewannen sie die Oberhand und die drei Zähler.
Und genau das war es, was die Trainer ihren Akteuren mit dieser Geste verdeutlichen wollten: Einsatz wird belohnt. Einer, an dem man dies ganz persönlich festmachen kann, ist Stürmer Patrick Hager. "So muss er auftreten, wenn er Nationalspieler sein und bleiben will. Das war richtig gut", lobte Pinguine-Berater Rüdiger Noack den 22-Jährigen. Von einer eifrigen Biene mutierte der eher stämmige als hünenhafte Rosenheimer zur zornigen Wespe. War Krefelds Nummer 52 auf dem Eis, hatten die Wolfsburger Spieler keine Sekunde Ruhe. Entweder marschierte Hager konsequent Richtung Tor, oder er nagelte einen Gegenspieler an die Bande - aber irgendetwas passierte immer.
Die Energie, die Hager für die Krefelder aufs Eis bringt, hatte auch Coach Adduono unter der Woche gelobt. Und dies auch auf den zweiten "Zwerg" der Pinguine ausgeweitet: Michael Endraß. Der Kleinste im Team ist indes der Größte in Sachen "Wuseln". Gegen Wolfsburg konnten die beiden dann auch ihren seit vielen Wochen sehr formschwachen Sturmführer Charlie Stephens mit einem Tor und einem Pfostenschuss in Szene setzen. Dessen fehlende Stärke schwächt die Pinguine derzeit. Denn die erste Sturmformation braucht dringendst Entlastung als bislang einzige Spielentscheider. Schließlich sind die Krefelder sonst viel zu leicht auszurechnen.
Taktisch starke Teams wie am Montag (18.30 Uhr) im König-Palast die Deutschen Meister aus Hannover oder auch am Samtag die Gastgeber in Nürnberg können dies einfacher ausnutzen. Da trifft es sich gut, dass "Sturmteidiger" Richard Pavlikovsky wieder trifft. Spielerisch fehlt ihm zwar nach der langen Verletzungspause noch einiges, aber seine Treffer gegen Wolfsburg unterstrichen seinen Tor-Instinkt.