Klassearm, aber spannend
Die Pinguine besiegen Augsburg mit 6:4. Der Liga-Endspurt wird dramatisch.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine bleiben durch den dritten Sieg in Folge im Rennen um die Playoff-Plätze. Mit 6:4 (1:2, 3:1, 2:1) gewannen sie im König-Palast gegen die Augsburger Panther, sehr zur Freude der 4916 Zuschauer, die anfangs doch sehr um ihre Mannschaft hatten zittern müssen. Schon am Dienstag geht es im Endspurt weiter mit dem Gastspiel bei den Frankfurt Lions.
Die Pinguine begannen - eigentlich gar nicht. Denn bevor sie überhaupt mal ins gegnerische Drittel kamen, kassierten sie schon das erste Gegentor. Ryan war als Einziger bei einem Gewühl vor dem Krefelder Kasten hellwach und drosch den Puck zum 0:1 nach 45 Sekunden über die Linie. Doch auch dies schien die Pinguine nur teilweise zu wecken. Denn obwohl bei einem wütenden Gegenangriff Daniel Pietta den Pfosten traf (4.), die Gastgeber blieben unkonzentriert, suchten fast verzweifelt eine konstruktive Einstellung zu Spiel und Gegner.
Solches Geplänkel führt im Eishockey fast zwangsläufig zu Strafzeiten, die der alles andere überzeugende Referee Hascher allerdings auch oftmals zur allgemeinen Verwunderung verteilte. Dieses Mal jedoch hatten die Augsburger keine Lust auf langes Positionsspiel, Engelhardt hämmerte gegen drei Pinguine einfach die Scheibe vehement in die Maschen. Die Kulisse war geschockt. Auch der Anschlusstreffer von Kozhevnikov (15.) vermochte die Enttäuschung der Fans ob der überaus durchwachsenen Vorstellung der Krefelder kaum zu lindern.
Dies wurde nach dem Pausentee eher schlimmer, denn Augsburgs Darin Olver degradierte Jim Fahey zur Slalomstange und lupfte im Fallen die Scheibe unter die Latte zum 1:3 (22.). Doch dann schien es den Pinguinen zu dämmern, dass man so sich selber um die Früchte der Siege gegen Straubing und in Ingolstadt bringen würde. Pietta mit zwei Riesenchancen bereitete den Anschluss vor, den dann Kapitän Herberts Vasiljevs nach einer längeren Karusellfahrt im Augsburger Drittel humorlos besorgte (30.). Boris Blank (33.) und Michi Endraß (40.) drehten noch vor der Drittelpause das Spiel zur 4:3-Führung für die Pinguine. Ein Spiel, das zwar sehr spannend, aber doch recht klassearm und häufig mehr von Fehlern als ausgefeilten Spielzügen geprägt war.
Allerdings "zerpfiff" der überfordert wirkende Schiedsrichter Hascher die Partie auch nach Kräften. Fast schon rekordverdächtig, wie oft an diesem Abend die Bullys wiederholt werden mussten. Die letzten 20 Minuten plätscherten dann dahin, nachdem Pietta (43.) und Hager (51.) Schwarz-Gelb auf 6:3 nach vorn gebracht hatten. Murphy’s 4:6 (57.) war nur noch für die Statistik.