Eishockey Nicholas: „Wenn wir ohne Pietta arbeiten, schafft das Platz für zukünftige Krefelder Spieler im Kader“

Krefeld · Lange Zeit mussten die Fans der Krefeld Pinguine auf eine Antwort warten. Seitdem am Freitagabend die bevorstehende Trennung von Vereinsikone Daniel Pietta publik wurde, kochten die Gemüter bei vielen Anhängern hoch.

Roger Nicholas, Sportdirektor und Geschäftsführer der Krefeld Pinguine, erklärte sich am Dienstag zur Personalie Daniel Pietta.

Foto: Ja/Samla

Die neue sportliche Führung um Geschäftsführer und Sportdirektor Roger Nicholas äußerte sich tagelang gar nicht, wollte nach eigenen Angaben ein organisiertes Statement vorbereiten. Gegenüber dieser Redaktion räumte der US-Amerikaner ein, dass die Umstände zum Trennungsgespräch mit dem 33-jährigen Stürmer „unglücklich“ gewesen seien. „Es war mein Fehler“, räumte Nicholas am Dienstag in einem Gespräch mit unserer Redaktion ein.

Am Abend folgte dann ein ausführliches Statement. In den Sozialen Netzwerken veröffentlichten die Pinguine ein Video, in dem Nicholas erstmals das Wort ergreift. Der 62-Jährige spricht unter anderem über die Personalie Daniel Pietta, die langfristige Ausrichtung des Vereins sowie über Dinge, die dem US-Amerikaner böse aufstoßen. Nicholas über . . .

. . . seine Eindrücke

„Die letzte Woche war sehr turbulent. Davor war es eigentlich nur Arbeit. Ich gehe an die Sachen sehr trocken und sehr rational heran. Aber man sah durch diese Turbulenzen, wie viel hinter der Eishockey-Location Krefeld steckt. Es sind die Zuschauer, die Tradition und die Eishockeykultur. Das ist der Grund, weshalb wir hier sind.

. . . das Konzept

„Wir wollen ein nachhaltiges Konzept für Krefeld haben. Das heißt vor allem, die Mannschaft zu verjüngen. Die Geschwindigkeit, in der wir das machen, muss sich noch herausstellen. Wir wollen aber Krefelder Nachwuchsspieler mehr Chancen geben, sich zu etablieren. Das ist die Mission, die wir haben. Wir haben mit einigen Trainern gesprochen, und Glen (Hanlon, Anm. d. Red.) hat sein Wunschkonzept genau so gesagt. Er arbeitet gerne mit jungen Menschen, er versteht das europäische System, ist ein sympathischer Typ und ein gestandener Profi.“

. . . die Personalie Daniel Pietta

„Als wir das Konzept erstellt haben, wollten wir natürlich eines machen, das gut für die Krefeld Pinguine ist. Das Konzept hat Hand und Fuß. Wenn wir ohne Daniel arbeiten, haben wir mehr Budget zur Verfügung und es schafft Platz für zukünftige Krefelder Spieler, um sie in den Kader hereinzubekommen. Das ist sehr wichtig für die Nachhaltigkeit. Wir meinen es gut mit Daniel und möchten, dass seine Karriere nach oben geht. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen.“

. . . mögliche Veränderungen

„Ich habe bei der Untersuchung viele Sachen gemerkt, die geändert werden müssen. Es muss professioneller werden, und dazu muss man alles ziemlich genau untersuchen. Für die Geschäftsstelle sehe ich keinen Grund zur Umstrukturierung. Sponsoren werden wir sehen, aber es sieht auch gut aus. Aber in der Mannschaft muss einiges passieren. Dazu gehört auch das Umfeld. Das teste ich nach und nach und stelle fest, das ist ein bisschen meuchlerisch. Ich habe massive Einmischungsversuche erlebt. Mir werden Steine in den Weg gelegt, und ich habe eine Art Drohung bekommen, dass wenn gewisse Entscheidungen getroffen werden, wird nicht mehr bezahlt. Ich bin ein Fachmann, Glen Hanlon ist ein Fachmann, und man soll uns arbeiten lassen.“